MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT - Brutalin
Mehr über Mein Kopf ist ein brutaler Ort
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Finest Noise / Timezone
- Release:
- 27.11.2015
- Zahltag
- Zu allem bereit
- Ich bereue Nichts
- Sturm im Wasserglas
- Kopflast
- Atemzug
- Wohlfühlzone
- Verbrannte Flügel
- Königreich
Nicht irritieren lassen!
Je diffuser und komplexer der Bandname, desto komplizierter die Musik. Zumindest ist das häufig der Fall. Im vorliegenden Beispiel passt sich die Musik ganz dem Bandnamen an und verwandelt den aktuellen Rundling in ein schweres, undurchsichtiges Unterfangen. Nun, den Schönheitspreis gewinnen die Jungs von MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT weder mit ihrem Namen noch mit ihrem Album "Brutalin", obgleich ich im Vorfeld betonen muss, dass nach drei, vier Durchgängen durchaus die einen oder anderen Passagen recht interessant gestaltet sind.
Grob ist die Musik der Frankfurter in die deutschsprachige Thrash-meets-Metalcore-Schublade zu stecken und die beiden Sänger an der Front sorgen zumindest dafür, dass "Brutalin" nicht langweilig wird. Doch wirklich zugänglich ist das Album auch nicht, obwohl sich die Hessen-Bande bewusst an Größen wie PANTERA, CROWBAR und EYEHATEGOD orientieren.
Doch was die zweiköpfige MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT-Mannschaft an Zugänglichkeit vermissen lässt, gleicht sie durch pure Aggression und jeder Menge Wucht wieder aus. Die Songs springen einem förmlich ins Gesicht, die innere Wucht kocht über und den Hörern bleibt nichts anderes übrig, als das heimische Wohnzimmer in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Richtig, die Jungs geben Vollgas, wissen aber, wie man auch instrumental einiges an Variabilität und Facettenreichtum an den Tag legt.
Songs wie 'Ich bereue nichts', 'Zu allem bereit' oder 'Sturm im Wasserglas' stehen hasserfüllten Brocken wie 'Zahltag' und 'Verbrannte Flügel' gegenüber und ergeben im Ganzen ein durchaus stimmiges Bild. Sänger Christian und Patrick setzen mit ihren verschiedenen Vocals dem guten Songhaufen die Krone auf und sorgen im Gesamtpaket dafür, dass "Brutalin" nicht direkt in den hintersten Reihen meines Regals verschwindet.
Zugegeben, man muss der Platte viel Aufmerksamkeit und Geduld schenken, doch mit der Zeit wachsen die Songs und die Strukturen werden nach und nach etwas ersichtlicher. Ich bin gespannt, was die Frankfurter in Zukunft noch so an den Tag legen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp