MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT - Selbstmitleidkultur
Mehr über Mein Kopf ist ein brutaler Ort
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Timezone Records
- Release:
- 21.09.2018
- Das Rad
- Ikarus
- Opferkreise
- Richtung Endzeit
- Adrenalin
- Sehendes Auge
- Janusmann
- Unbesiegbar
- Treibhaus
- Selbstmitleitkultur
Gut gebrüllt, Löwe!
Ich erinnere mich, wie ich mich zu "Brutalin"-Zeiten an dem durchaus sperrigen Bandnamen gestört habe. Und dann noch deutschsprachiger Metalcore? Na, das kann ja was geben. Und trotzdem war das 2015er Album von MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT überhaupt kein schlechtes Album und überzeugte vor allem in Sachen Hass, Brutalität – wie sollte es anders sein – und Durchsetzungsvermögen. Und davon kann auch "Selbstmitleitkultur" ein Liedchen singen. Gleich zu Beginn bleibt man nämlich unweigerlich am Titel hängen und nickt zustimmend aber auch leicht resignierend und betrübt mit dem Kopf.
Und wie sieht es musikalisch aus? Nun, seit "Brutalin" haben die Frankfurter einen guten Schritt nach vorne gemacht – das Songwriting wirkt durchdachter, die Songs per se ausgeklügelter, obwohl Fans weiterhin das komplette Brutalo-Paket bestehend aus krachenden Riffs, tobender Wut und einem durchschlagenden Mix aus Hardcore und Metal vor den Latz geknallt bekommen. Das Gesamtpaket wirkt einfach noch reifer und fast schon erwachsener, die Jungs haben zu ihrem Stil gefunden.
Klar hat MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT weiterhin mit dem deutschsprachigen Hardcore Metal eine Nische als Heimat, die noch nicht vollkommen ausgelutscht ist. Doch wenn dazu noch Songs wie 'Janusmann', zu dem es auch ein optisch sehr anspruchsvolles Video gibt, 'Ikarus' oder meine beiden Favoriten 'Opferkreise' und 'Treibhaus' den guten Eindruck mit voller Energie untermauern, kann man den Burschen zu einem wirklich guten Zweitwerk gratulieren. Hier trifft der Zahn der Zeit auf in sich stimmige Musik und eine eingespielte Mannschaft. Einzig und allein mit dem Artwork kann ich beim besten Willen nichts anfangen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp