MELECHESH - Emissaires
Mehr über Melechesh
- Genre:
- Black/Thrash Metal
- Label:
- Osmose/Twilight
- Release:
- 03.11.2006
- Rebirth Of The Nemesis (Enuma Elish Rewritten)
- Ladders To Sumeria
- Deluge Of Delusional Dreams (Act 1 - Cast Tempest From The East, Act 2
- Touching The Spheres Of Sepiroth
- Gyroscope
- Double Helixed Sceptre
- The Scribes Of Kur
- Leper Jerusalem
- Sand Grain Universe
- Emissaires And The Mysterium Magnum
Kein Intro, keine Einleitung, es wird sofort aus allen Rohren gefeuert. "Emissaires" hat mit seinem rasanten Blasts und den schleifenden Zwischenparts beim Opener 'Rebirth Of The Nemesis (Enuma Elish Rewritten)' genau den Anfang, den so ein Album braucht. Das Vorgängeralbum "Sphynx" war ja schon ein Extrem-Metal-Trip durch das antike Mesopotamien, auf "Emissaires" schaffen MELECHESH es aber, sich nochmals zu steigern. Extremer, abgedrehter, origineller, eingängiger, all das schaffen die Israelis fast spielend.
Man höre nur mal den schon erwähnten Eröffnungstrack: blackmetallische Raserei kombiniert mit wahnwitzigen Melodien, gebremstem Tempo, schleifenden Gitarren und zum Abschluss noch ein paar genialen Chören, die einen guten Kontrast zum aggressiven Kreischen bilden. Sechseinhalb Minuten, die einen entweder staunen oder hemmungslos moshen lassen. Den Gegenpol bildet dann der Abschlusstrack 'Emissaires And The Mysterium Magnum', ein Song, der eher langsam ist, mit seiner markanten Gitarrenarbeit (achtet mal auf die Soli am Schluss!), seinen interessant-verqueren Rhythmen, der dunklen, mysteriösen, faszinierenden Stimmung und seiner fesselnden Struktur aber sofort zu begeistern weiß.
Dazwischen gibt es mit 'Ladders To Sumeria' eingängigen Extrem Metal, 'Gyroscope' ist eine interessante Coverversion des THE TEA PARTY-Songs, 'Touching The Spheres Of Sepiroth' ist verdammt schnell, inklusive massiver Thrash-Schlagseite, 'The Scribes Of Kur' ist hingegen akustisch gehalten und klingt nach einem Tag und einer Wanderung durch das sumerische Uruk, durch die Stadtmauer, zu den Tempeln, über den Marktplatz und die restlichen Gassen der Stadt, von hell erleuchteten Gegenden bis hin zu den düsteren Winkeln.
Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch die restlichen Lieder durch die Bank begeistern und "Emissaires" zweifelsfrei das bisher beste und beeindruckendste Album der Band ist. MELECHESH sind aggressiv, aber nicht stumpf, progressiv, aber nicht zu verspielt, eingängig, aber nicht plakativ, originell und extrem und so gut wie unkopierbar.
Zusammen mit "Om" von NEGURA BUNGET ist "Emissaires" das packendste und beste Extrem-Metal-Album des Jahres, das zeigt, was noch so alles im extremen Bereich abseits von "Schneller, Lauter, Extremer" möglich ist. Wer da nicht zuschlägt, ist selber schuld.
Anspieltipps: Rebirth Of The Nemesis (Enuma Elish Rewritten), Ladders To Sumeria, Leper Jerusalem, The Scribes Of Kur
- Redakteur:
- Herbert Chwalek