MELOBAR - Sommer
Mehr über Melobar
- Genre:
- Alternative Rock / Pop Punk
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Finest Noise / Amazon
- Release:
- 11.10.2010
- Hotel Kalifornien
- Im Kreis drehen
- Sommer
- Ich geb nicht auf
- Zeiten
- Fernweh
Begeisterungsarme Mischung aus deutschem Rock und Pop.
MELOBAR sind vier junge Leute aus Niedersachsen, die seit 2007 gemeinsam Musik machen. Dabei können sie immerhin auf eine CD und ein Mini-Album zurückblicken. Der Vierer präsentiert eine solide Mischung aus deutschem Pop und Rock, die insgesamt gesehen recht schnörkellos daherkommt. Technische oder gesanglichen Spielereien sind nicht auszumachen. Das ist nicht unbedingt schlecht, doch schleicht sich mit der Zeit eine gewisse Monotonie ein.
Was wirklich ungünstig gewählt ist, ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Nun heißt das Werk auch noch "Sommer" und beschäftigt sich mit Urlaub, Fernweh und dergleichen. Gut, jetzt im Herbst kann man damit den eigenen Sommer Revue passieren lassen, doch der überwiegend heitere Sound wäre in der warmen Jahreszeit besser aufgehoben gewesen.
Sängerin Britta, die seit 2009 das gesangliche Zepter hält, kann über die sechs Stücke hin nicht genug beeindrucken. Es ist nicht so, dass sie kein Potenzial hat, sondern, dass sie aus den verschiedenen Szenarien zu wenig herausholt. Irgendwie vermisst man das gewisse Herzblut in Gesang und Musik, das einem sofort mitreißt. Dabei möchte ich dem Quartett ja gar nicht unterstellen, dass sie nicht mit Enthusiasmus dabei sind, nur ist davon wenig auf "Sommer" zu spüren. Es fehlt einfach der "Aha-Effekt".
Die Melange aus Indie-Rock, Pop, Alternative und Punkanleihen ist nicht schlecht arrangiert, doch mehr als ein leichtes mitwippen der Extremitäten stellt sich über die EP hin nicht ein. Dass es soundtechnisch ab und an etwas holprig klingt, ist gar nicht mal so schlimm und trübt weniger den Hörgenuss, als die begeisterungsarme Umsetzung.
Wenn die vier Musiker zukünftig ernst genommen und vor allem wahrgenommen werden möchten, dann müssen sie definitiv noch einen Zahn zulegen. So plätschert die Musik nur vor sich hin, ohne Akzente setzen zu können, was sehr schade ist, denn inhaltlich sind die Texte überhaupt nicht platt. Nur will man sich bei der musikalischen Umrahmung nicht wirklich damit beschäftigen.
Anspieltipps: Hotel Kalifornien, Sommer
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Swen Reuter