MELTED SPACE - The Great Lie
Mehr über Melted Space
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sensory Records (Alive)
- Release:
- 16.10.2015
- Listen To The Song Of Despair
- Called By The Queen
- No Need To Fear
- Terrible Fight
- A God Is Dead
- Trust And Betrayal
- Glass Castles Beast
- Hopeless Crime
- The One Who Lost The Faith
- Titania
- Lost Souls From The Other Side
Schmelztiegel mit Rüschen.
Metal-Opern mit opulentem Sound und namhaftem Gästeaufgebot sind inzwischen keine Neuheit mehr. Wo früher eigentlich nur Tobias Sammet und Arjen Lucassen die Metal-Prominenz vor das Mikro zerren konnten, ist dies heute auch für kleinere Projekte wie MELTED SPACE kein Problem mehr. Auf dem neuen Album von Komponist und Mastermind Pierre Le Pape ist dann witzigerweise auch Herr Lucassen als Gast zu hören. Neben ihm haben sich auch David Vincent (MORBID ANGEL), Mikael Stanne (DARK TRANQUILITY), Attila Csihar (MAYHEM) und viele andere eingefunden, den musikalischen Rahmen des Albums maximal auszudehnen.
Das funktioniert auf "The Great Lie" genau so gut wie schon auf dem Vorgänger "Between". Mit der Vielzahl von Sängern realisiert Le Pape einen sehr variantenreichen Sound, der dem Bombast ähnlich gelagerter Bands in nichts nachsteht und doch immer wieder Momente zum Innehalten parat hat. Das sinfonische Fundament der Songs indes trägt stark dazu bei, die stellenweise opernhaften Passagen mit Leben zu füllen und alle Stimmungen zwischen Barock-Ästhetik und Black-Metal-Düsterheit zu vermitteln. Mithilfe der Prager Philharmoniker klingen die entsprechenden Arrangements wirklich mächtig und müssen sich hinsichtlich des Klanges nirgendwo verstecken.
Alles in allem macht MELTED SPACE also sehr viel richtig, so dass Symphonic-Metal-Fans auf ihre Kosten kommen sollten. Im Nachgang stört mich auf "The Great Lie" aber die Abwesenheit von wirklichen Hits, die es beispielsweise auf jedem AVANTASIA-Album gibt und wo man aus beinahe jedem Track eine Single machen könnte. "The Great Lie" macht als großes Ganzes viel Spaß, verhaftet sich aber nicht so vehement im Gehörgang und bietet an der Instrumental-Front der Band relativ wenig Erinnernswertes. Wer sowohl "Puritanical Euphoric Misanthropia" als auch "Ghostlights" im Schrank stehen hat, kann sich guten Gewissens die neue MELTED SPACE besorgen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher