MELTINGAZE - Stare Men's Lyric
Mehr über Meltingaze
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.12.2011
- The Hallway
- Thaw
- Significance
- Frozen Mimics
- Weird
- Unmatched
- Sustained
- Deep Silent Water
- Remorse
Schwerer Brocken für die OPETH-Old-School-Fraktion!
Gerade jetzt, wo OPETH den Pfad ihrer einstigen Tugenden verlassen haben, scheint eine Lücke im progressiven Death-Metal-Sektor geöffnet, die zu schließen wohl lediglich einigen bis dato noch nicht ins Rampenlicht getretenen Künstlern vorbehalten bleiben wird. Fest steht jedenfalls, dass Akerfeldt und seine Mannschaft auf ihren ersten Alben einen Sound kreiert haben, der einzigartig und nahezu unkopierbar ist, dessen emotionale Ausstrahlung allerdings kein unverwechselbares Trademark bleiben muss. Dass der Einfluss sehr weitreichend ist, dem melancholischen Part des Death Metals aber immer noch eine Menge abzugewinnen ist, zeigen beispielsweise die Edel-Frickler von MELTINGAZE, die auf ihrem neuen Album schon ziemlich nahe an das heranreichen, was die Schweden seinerzeit auf "Blackwater Park" zum Nonplusultra gekürt haben.
"Stare Men's Lyric" spielt regelrecht mit den Emotionen und gibt eine Intensität preis, die man in dieser Form außerhalb des OPETH-Umfelds kaum zu spüren bekommen hat. Zwar sind die klaren Gesänge, die oftmals in das vielseitige Wechselspiel eingebunden werden, Geschmackssache und vielleicht auch der einzig erwähnenswerte Angriffspunkt, doch gerade diese steten Spielchen zwischen Brachialität, Melancholie, zwischen Entschlossenheit und Introvertiertheit, sie sind es, die "Stare Men's Lyric" erst so interessant machen.
Dennoch bekommt man gelegentlich noch das Gefühl, MELTINGAZE würden sich hier und dort ein bisschen in ihrem Fluss an Ideen verzetteln und sich von ihren hohen Ansprüchen übermannen lassen. Gerade in den längeren Tracks zum Schluss fehlt ein bisschen die Linie, auch wenn die verträumten Passagen in 'Deep Silent Water' und 'Remorse' sich intensiv aufdrängen. Dafür ist der Zauber melodischer Stücke wie 'Weird' und 'Frozen Mimics' jedoch umso gewaltiger und Grund genug, diesen mitunter sehr harten musikalischen Brocken in sein Herz zu schließen. Mit forschen Vorstößen, wie man sie in 'Unmatched' und 'Sustained' erlebt, decken MELTINGAZE schließlich das Ganze Spektrum der brutalen und doch so mitreißend-gefühlvollen Musik ab und erweisen sich - auch wenn der Vergleich vielleicht auf Dauer nervt - als legitime Erben des klassischen OPETH-Sounds.
Lassen wir Mikael Akerfeldt also seine 70er - denn solange es solche Release wie "Stare Men's Lyric" auch in Zukunft gibt, wird das recht spärlich bemusterte Sub-Genre des progressiven Death Metals würdig aufrechterhalten!
Anspieltipps: Frozen Mimics, Thaw
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes