MEMORY GARDEN - Tides
Mehr über Memory Garden
- Genre:
- Doom / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vic Records
- Release:
- 13.02.2009
- Genesis
- Dream Horizons
- The Rhyme Of The Elder
- Trapped A The Pharaohs
- Judgement Day
- The Innocent Sleep
- A New Dawn
- Blissfull
- Rhyme Of The Elder (Demo)
- Genesis (Demo)
- A Dark Embrace (Demo)
Der Erstling der schwedischen Powerdoomer. Mit Bonüssen.
Da unsere schwedischen Freunde von MEMORY GARDEN im letzten Jahr nach beinahe acht Jahren Funkstille ein bärenstarkes Comeback hingelegt
haben, denkt sich ihr neues Label Vic Records, dass man den neu gewonnen Fanscharen die Frühwerke nicht vorenthalten darf. Richtig gedacht, sind diese
Scheiben doch auch klasse. Den Anfang macht – latürnich! – eine aufgepeppte Version des ersten Longplayers "Tides" aus dem Jahre 1996.
Darauf bieten die fünf Herrschaften extrem mitreißenden, teils elegischen Power Doom. Leichte Parallelen zu aktuelleren CANDLEMASS-Werken dürfen gezogen werden, ohne MEMORY GARDEN als Klone eben jener zu bezeichnen. Dafür waren sie damals schon zu eigenständig. Und zu hochklassig. Viel zu oft drehen sie an der Temposchraube und verhindern so, dass Langeweile aufkommt.
Wobei der Einstieg mit dem schweren 'Genesis' noch ziemlich schleppend wirkt. Sofort fällt allerdings der exzellente Gesang von Stefan Berglund ins Ohr, der kraftvoll für markante Akzente sorgt. Leicht leidend, aber niemals zu melancholisch, passt seine Stimme großartig zur gebotenen Musik seiner Mitstreiter. Besonders auffällig wird diese Tatsache beim sich permanent steigernden 'The Rhyme Of The Elder'. Während der akustischen Verschnaufpause in dieser ziemlich langen Nummer, bin ich nämlich endgültig von seiner Leistung überzeugt. Pathos ohne Kitsch. Ehrlich und ergreifend. Toll. Wie überhaupt dieser Song eine magnetische Anziehung auf mich ausübt. Durch den unaufhörlich nach vorne treibenden Grundrhythmus hat man nämlich den Eindruck, er würde irgendwann mal wirklich schnell werden wollen. Als Überraschung lassen die Jungs die Nummer aber dann beinahe sanft ausgleiten. Wie war das mit den Spannungsbögen?
Und von diesen kleinen Überraschungsmomenten ist man zu keiner Sekunde des Albums sicher. An allen Ecken lauern unerwartete Tempovariationen, urplötzliche Dynamik-Druckwellen und melodische Kabinettstückchen. So hackt 'Jugdement Day' anfänglich beinahe mit stoischer Gemütlichkeit aus den Boxen, bevor dann plötzlich die wohl temperierte Melodiekeule aus dem Schulterhalfter gezogen wird.
Die drei Bonustracks, die den Rerelease auch für Erstbesitzer spannend machen sollen, entpuppen sich dann allerdings in zwei Fällen als Demoversionen von Albumsongs. Lediglich 'A Dark Embrace' scheint unbekannt, ist aber eine alte Version von 'The Innocent Sleep'. Auch wenn diese Fassungen teils recht deutliche Veränderungen zu den Albumversionen aufweisen, denke ich nicht, dass alte Fans, die bereits im Besitz des Originales sind, nicht erneut zuschlagen müssen.
Anspieltipps: The Rhyme Of The Elder; Blissfull; Judgement Day; Trapped By The Pharaohs
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae