MENCEA - Dark Matter, Energy Noire
Mehr über Mencea
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Indie Recordings / Soulfood
- Release:
- 14.11.2008
- The Passing
- Ardad
- Forbidden
- Deep In The Under
- The Holy Cast
- Eminence
- Curse The Damned
Griechische Newcomer schwimmen Freistil.<br />
Der so genannter "moderne" Metal scheint nun auch in Griechenland, das ja an sich eher als Hochburg für traditionellen Bangerstoff bekannt ist, mächtig im Kommen zu sein. Nach den vor kurzer Zeit auch hierzulande in die Schlagzeilen geratenen DESCENDING, haben wir es auch im Falle von MENCEA mit Hellenen zu tun, genauer gesagt um eine Formation aus der Hauptstadt Athen.
Bei diesem Quintett scheint es sich offenbar um "echte" Newcomer zu handeln, jedenfalls lässt die Tatsache, dass von den Jungs weder vorherige Aktivitäten bekannt sind, geschweige denn ältere Demos oder dergleichen in Umlauf sind, keinen anderen Schluss zu. Aber egal, denn das Debüt dieser Burschen hat es in sich und zwar mächtig. Die Griechen verquicken fette Grooves, teilweise recht abgefahrene Frickeleien und eine in Summe düstere Atmosphäre zu einer in sich stimmigen und eigenständigen Melange.
An Vergleichen kommen dadurch gar nicht viele Bands in Frage, die hier Pate gestanden haben dürften, denn dafür klingen MENCEA zu eigenständig, allerdings lassen sich im vielschichtigen Klangbild sehr wohl einige Eckpfeiler detektieren. Die Gitarristen Stamos und Vengelis scheinen sich rifftechnisch vor allem an Formationen wie MESHUGGAH oder STRAPPING YOUNG LAD zu orientieren, während die Rhythmusabteilung scheinbar auch aus Frankreich, genauer gesagt bei GOJIRA Inspirationen bezieht. Mitunter lassen zwar auch angesagte Formationen der Göteborg-Abteilung grüßen, allerdings schaffen es die Herschafften vom Peloponnes durchaus für ihre eigene Duftmarke zu sorgen.
Hinsichtlich der Atmosphäre hat man sich ein klein wenig an OPETH orientiert, ein weiterer Farbtupfer in der wirklich stimmigen und trotz abgefahrener Sounds recht zugänglichen Mischung dieser Griechen. Durch den massiven Einsatz der Keyboards, die ebenfalls von den Gitarristen bedient werden, gewinnt der Sound, für den Daniel Bergstrand verantwortlich zeichnete, zusätzlich an Tiefe, auch wenn dieses tastentechnische "Zukleistern" meiner Meinung nach ein wenig auf Kosten der Brachialität der Tracks gegangen ist und dadurch eine satte Dosis Brutalität abhanden gekommen ist.
Noch nicht ganz ausgereift klingt für mich dagegen der Gesang von Andreas, der zwar zumindest ansatzweise bereits ganz brauchbar röhrt, über die gesamte Spieldauer betrachtet, aber doch noch zu farblos bleibt. Soll heißen, im direkten Vergleich zu den imposanten Vorträgen seiner Mitstreiter an den Instrumenten, geht seine Leistung auf Grund der noch mangelnden Ausdrucksstärke ein wenig unter.
Dennoch bin ich der Meinung, dass die Gemeinde des "modernen" Metal mit MENCEA eine sehr talentierte Formation in ihrer Mitte begrüßen darf und die Fans der genannten Referenztruppen und Strömungen durchaus ein Öhrchen riskieren sollten.
Anspieltipps: Forbidden, The Holy Cast, Curse The Damned
- Redakteur:
- Walter Scheurer