MENTAL CRUELTY - A Hill To Die Upon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2021
Mehr über Mental Cruelty
- Genre:
- Blackened Deathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Unique Leader Records
- Release:
- 28.05.2021
- Avgang
- Ultima Hypocratica
- Abadon
- King Ov Fire
- Eternal Eclipse
- Death Worship
- Fossenbrate
- A Hill To Die Upon
- Extermination Campaign
- The Left Hand Path
Musik, passend zum Bandnamen!
Etwas überrascht war ich ja, als ich gelesen habe, dass MENTAL CRUELTY aus Karlsruhe kommt und nicht etwa aus den US of A, denn der Blackened Deathcore auf "A Hill To Die Upon" tönt in allen Facetten total amerikanisch. Aber der Reihe nach. Seit 2014 aktiv, veröffentlichte man eine Demo 2015, die erste EP folgte 2016 und 2018 mit "Purgatorium" das erste Album, 2019 kam der Nachfolger "Inferis" und nun also das dritte Album "A Hill To Die Upon", mit einem auffälligem Cover von Adam Burke gemalt.
Wir haben es hier mit einem musikalisch sehr dichten, technischen, diabolischen und ja, auch atmosphärischen Album zu tun, das den Hörer gemäß dem Motto "Mehr ist mehr" zu jeder Zeit fordert. Nebst den schönen, teils neoklassischen Soli ('Ultima Hypocratica'!) muss ich noch das Drumming von Danny Straßer hervorheben, der wirklich einer Krake gleich die Kessel bedient und kaum einen Takt lang das gleiche spielt. Auch die dezenten Synth-Flächensounds und symphonischen Einschübe sind gelungen, besonders gefällt mir auch der schwarzmetallische Touch, der bei vielen Songs mitschwingt und eine interessante Zutat im bereits überkochenden Deathcore-Menü ist. So lassen etwa 'Abadon', 'Eternal Eclipse' oder der Titeltrack (superbes Geballer!) in einigen Momenten gar Erinnerungen an DIMMU BORGIR aufkommen, auch im Einsatz der Streicher (wenn auch längst nicht so dick aufgetragen).
Trotz einer gewissen Überflutung an Reizen, sind spannende Details zu hören, sei es auf Akustikgitarre, mal tolle Harmonien in Gitarre und Streichern oder ein Schlagzeug-Fill - es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich an irgendwas festzuhalten, da es kaum gewohnte Songstrukturen gibt. Nur eins ist gewiss: Der Breakdown kommt und zwar heftig ('Death Worship')!
Das alles macht mir am Album viel Spaß, was mir die Suppe jedoch leider mehr versalzt, als ich angenommen habe, ist der Gesang. Nicht falsch verstehen, Lucca Schmerler ist ein enorm facettenreicher Sänger, der die Kunst des Shoutens perfektioniert und sämtliche Register des Extreme-Metal bedient, Hut ab! Mein Problem ist, dass er tatsächlich zu viel Text hat und die Musik unter der schieren Textmasse begräbt. Am meisten Schwierigkeiten bereitet mir aber vor allem eine Gesangstechnik, die ich lange nicht mehr gehört habe: Pig Squeals. Ich kann sowas nicht hören. Ich mag fast jede Art extremer Gesangsstile, doch es sollte sich zumindest noch entfernt nach Wörtern anhören. Vielleicht bin ich dafür mit meinen Mitte 30 Jahren auch schon zu alt, gut möglich.
Die Messlatte für Deathcore-Bands ist, seit es HUMANITY'S LAST BREATH gibt, enorm hoch, so nimmt auch deren aktuelles Album "Välde" weiterhin für mich uneingenommen den Thron im Genre ein. Doch "A Hill To Die Upon" ist ein Album, das man als Freund extremer Töne mal gehört haben sollte!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke