MENTALIST - Freedom Of Speech
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2020
Mehr über Mentalist
- Genre:
- Melodic / Power / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 28.08.2020
- Metasphere
- Freedom Of The Press
- Life
- Whispering Winds
- Digital Mind
- Belief
- Your Throne
- Isolation
- The Deal
- Devil’s Game
- Price Of Time
- Run Benjamin
- Whispering Winds (Orchestral Version)
Respektabler Szene-Einstand
Auch wenn sich diese Formation in der aktuellen Version erst vor knapp zwei Jahren zusammengefunden hat, sollte die überaus stringente und spieltechnisch mehr als nur ansprechende Vorstellung auf dem Debütalbum nicht weiter verwundern. Zum einen, weil einige der im Saarland beheimateten Musiker schon seit gut anderthalb Dekaden aktiv sind und zum anderen, weil man sich offenbar intern von Anfang an auf eine Gangart einigen hat können.
Diese lässt sich grob mit melodiösem Heavy Metal beschreiben, wobei ein offenbar wesentlicher Einfluss-Faktor neben IRON MAIDEN schon in der Frühzeit BLIND GUARDIAN gewesen ist. Dadurch erscheint es als geradezu logisch, dass MENTALIST Thomen Stauch den Platz hinter dem Drum-Kit angeboten hat. Der alte Haudegen fügt sich auch ganz wunderbar ins Geschehen ein und belässt es eher dabei für Akzente zu sorgen als sich in den Vordergrund zu drängen.
Dort hat es sich bei MENTALIST ohnehin der gebürtige Schwede Rob Lundgren bequem gemacht und scheint in dieser Funktion bestens aufgehoben. Sein Name dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, denn selbst wenn Rob mit seinen bisherigen Bands und Veröffentlichungen kaum in Erscheinung treten hat können, ist er durch unzählige, zum Teil wirklich beeindruckende Cover-Versionen auf youtube bekannt geworden. Dass der gute Mann etwas kann, belegen aber nicht nur diverse Videos, auch auf "Freedom Of Speech" erweist sich der Kerl als überaus talentierter Vokalist.
Er schafft es mit seiner überaus variablen Stimme die ebenso facettenreich ausgeführten, von Keyboard-Tausendsassa Oliver Plaotai kompetent unterstützten und trickreich arrangierten Tracks makellos umzusetzen. Zwar schimmern die Inspirationsquellen nahezu durchweg mehr als nur durch, der Tatsache, dass sich das Album als gediegenes Hörerlebnis entpuppt, kann das jedoch nichts anhaben.
Dennoch sei hinzugefügt, dass man sich vereinzelt fast unverschämt deutlich an die Vorbilder anlehnt. Allen voran in 'Digital Mind', das man in dieser Form wohl auch auf der kommenden HELLOWEEN-Scheiblette platzieren hätte können. Klar ist das Meckern auf hohem Niveau, allerdings darf eben auch nicht unerwähnt bleiben, dass speziell im Hinblick auf Eigenständigkeit noch reichlich Luft nach oben ist. Einen in Summe starken Eindruck hinterlässt MENTALIST aber auf jeden Fall.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer