MEPHISTOPHELES - Death Unveiled
Mehr über Mephistopheles
- Genre:
- Black/Death Metal
- Label:
- Remedy Records
- Release:
- 24.02.2003
- Cryosphere Trimension
- From End To End
- Far Beyond Redemption
- Summon Primal Trinity
- Stigmata (Seed Of Anti-Babylon)
- By Fiery Death Devoured
- Intoxicate The Sun
- Earthborn
- Whispering Shadows (Bonus)
Huch! Hatte ich MEPHISTOPHELES mit ihrer letzten Scheibe “Modern Instinct’s Purity“ noch als legitime DISSECTION-Erben betitelt, so gibt es mit “Death Unveiled“, Platte Nummer vier, eine kleine Kurskorrektur: Räudiger Thrash hat in die feine Mixtur aus Black und Death Metal Einzug gefunden.
Zwar wird nach wie vor eher schwarzmetallisch gekeift (meiner unmaßgeblichen Meinung nach aber viel zu eintönig) als gerifft, todesbleiern getrommelt und teils recht atmosphärisch georgelt, aber der erhöhte Härtegrad ging logischerweise zu Lasten des bisher bandtypischen Bombasts, ruhigere Parts oder ausufernde Melodiespielereien gibt es nicht mehr zu bewundern.
“Geil!“ mag sich der Knüppelfetischist freuen, ich verziehe ein wenig missmutig die Mundwinkel - denn MEPHISTOPHELES waren m.E. genau dann am stärksten, wenn sie den Balanceakt aus kalter Raserei, fiesem Gekeife und, en contraire, kleinen Choreinlagen und tollen, mitreißenden Melodien hinbekamen. Wie es beispielsweise auf dem Vorgängerwerk der Fall war.
Zwar verirrt sich hin und wieder mal eine unterkühlte, an DISSECTION erinnernde Melodie ins kompositorische Gesamtgeschehen, man jongliert auch insgesamt betrachtet recht ordentlich mit dem Tempo - aber unterm Strich ist das einfach zu wenig, um MEPHISTOPHELES aus der großen Masse der extremen Metal-Bands rauszuheben. Man sollte auch bedenken, dass es gerade im Bereich des Black Metals in letzter Zeit einige bärenstarke Veröffentlichungen mit und ohne Keyboarduntermalung gab, gegen die MEPHISTOPHELES nicht wirklich anstinken können. Und den Thrash-Einfluß... den hatten IMMORTAL bereits auf “Damned In Black“ wieder für die Szene im Dienste des Gehörnten entdeckt.
Schade, denn Songs wie “By Fiery Death Devoured“ zeigen zwischendurch mal, dass MEPHISTOPHELES doch zu größerem und auch besserem fähig sind, wenn sie denn mal die Überholspur verlassen und sich auf eine ihrer großen Stärken -majestätische Melodien- besinnen.
So ist für “Death Unveiled“ leider nur das Prädikat “Mittelmaß“ zu vergeben, denn ihre Sache machen die Jungs allemal ordentlich - nur eben nicht mehr sonderlich einfallsreich oder gar eigenständig.
Knüppelverliebte Blackies sollten hier mal das eine oder andere Ohr riskieren, für den Rest wird die Scheibe schlicht und einfach zu uninteressant sein.
Anspieltipps: Cryosphere Trimension, By Fiery Death Devoured
- Redakteur:
- Rouven Dorn