MERCENARY - Soundtrack To The End Of Times
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Mercenary
- Genre:
- Melodic Death Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- NoiseArt Records
- Release:
- 22.09.2023
- Burning In Reverse
- Heart Of The Numb
- Where Darkened Souls Belong
- Through This Blackened Hatred
- Anthem For The Anxious
- A Darker Path
- Become The Flame
- From The Ashes Of The Fallen
- Black Heart, Dead Tissue
- Black Blood Soil
- Beyond The Waves
Tolles Comeback der melodisch veranlagten Dänen.
Man hätte glauben können, dass die Melodic-Deather MERCENARY endgültig von der Bildfläche verschwunden sind. Immerhin wurde es nach zahlreichen starken Alben zwischen 1998 und 2013 erst einmal für eine ganze Dekade ruhig um das Quartett aus Aalborg. Dabei hätte die durchaus moderne und extrem melodische Auslegung des Gothenburg Sounds doch eigentlich perfekt zum Zeitgeist der letzten Jahre gepasst. Das dachten sich wohl auch die Dänen, denn mit "Soundtrack To The End Of Times", das von Jacob Hansen in seinen Hansen Studios produziert wurde, feiert man nun die langerwartete Auferstehung.
Das mittlerweile achte Album der Bandgeschichte präsentiert dabei elf frische Kompositonen, die nicht nur so klingen, als wäre der Vierer nie weg gewesen, sondern auch hart an dem modernen Wind segeln, der gerade durch diese Breitengrade des melodischen Metals und Death Metals weht. Soll heißen, dass die ursprünglichen Einflüsse von Bands wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY nur noch vereinzelt in den melodischen Gitarrenriffs durchscheinen, zumeist aber von deutlich moderneren Spielarten überdeckt werden. So lassen sich sogar Parallelen zu modernen Prog-Metallern wie ARCHITECTS oder MONUMENTS nicht von der Hand weisen, während die großen Hooklines und groovigen Gitarren bei mir auch ganz schwere EVERGREY-Flashbacks auslösen. Gerade wenn es in Sachen Keyboards etwas pompöser und bei den Hooklines ausladender wird, könnte man hier auch meinen, eine neue Scheibe von Tom S. Englund und seinen Mitstreitern vor der Nase liegen zu haben.
Alleine, dass ich die grandiosen Schweden als Referenz hervorhole, sollte euch schon eine Ahnung davon geben, wie stark das Songmaterial auf "Soundtrack To The End Of Times" ausgefallen ist. Doch erst einmal geht es etwas wuchtiger und härter los, denn 'Burning In Reverse' und auch das folgende 'Heart Of The Numb' leben vor allem von wuchtigen Stakkato-Riffs, rasanten Drums und teilweise brutalen Screams. Gerade der Gastbeitrag von TRIVIUM-Fronter Matt Heafy fällt mir hier besonders positiv auf, wertet er den letztgenannten Track doch noch einmal ein Stück auf. Natürlich schimmern auch schon hier die melodischen Versatzstücke durch, doch so richtig episch und fast schon unverschämt eingängig wird es erst mit 'Where Darkened Souls Belong', das sich auch prompt zu meinem persönlichen Höhepunkt mausert. Also ganz ehrlich, die Dänen agieren hier in Sachen Hookline und musikalischer Umsetzung ganz klar auf einem Niveau mit EVERGREY, was ich schon mehr als beachtlich finde. Und auch 'A Darker Path' oder etwa 'From The Ashes Of The Fallen' kratzen oder überschreiten den Hit-Äquator, weshalb ich euch auch diese beiden tollen Tracks nicht verschweigen möchte.
So ganz kann das hohe Niveau über die ganze Spielzeit nicht gehalten werden, doch wirkliche Ausfälle gibt es eben auch nicht zu verbuchen, denn jeder Song auf dem Silberling hat definitiv seine Momente und handwerklich sind die vier Dänen sowieso über jeden Zweifel erhaben. Entsprechend gibt es schlussendlich auch ordentliche acht Punkte für ein Album, das mich rundum sehr gut unterhalten und vereinzelt sogar ganz große Hits zu bieten hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs