MERCILESS DEATH - Taken Beyond
Mehr über Merciless Death
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 06.05.2016
- The First Temptation
- Manifestation
- Witches Spell Of Death
- Baptism At The Skull
- Oath Of Revenge
- The Evil Of The Night
- Christians Of Gomorrah
- Convictions
- Prepare The Soul - Taken Beyond
Holper die Waldfee!
MERCILESS DEATH ist zurück, was vermutlich nur einen sehr kleinen Teil der aktuellen Thrashszene wirklich interessieren dürfte. Die Truppe, die 2006 ihr Debüt und anschließend noch ein weiteres Album veröffentlichte, brachte es bereits vor der längeren Pause nicht gerade zu Weltruhm, wenn auch zu einem ziemlich unterhaltsamen Auftritt auf dem zehnten "Keep It True"-Festival.
Im vergangenen Jahr wurde das dritte Album "Taken Beyond" in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht, das nun durch High Roller Records einen LP-Release spendiert bekommt. Dort rumpelt die Band im dumpfen Sound durch neun kurze, stumpfe Songs, die am harten Rand zwischen Thrash und frühem Death Metal durch die Botanik bollern. Stumpf ist hier klar Trumpf und wer filigrane Instrumentalleistungen erwartet, ist in etwa so falsch wie ein Veganer beim Schlachtfest.
Stattdessen gibt es primitivstes Riffing heiser-gutturales Gebrüll und bollernde Drums. Überhaupt, das Schlagzeug: Da zur Zeit der Aufnahmen ein etatmäßiger Trommler in den Reihen von MERCILESS DEATH fehlte, spielte der Gitarrist kurzerhand die Drums ein, die somit zwar natürlich und nicht programmiert sind, aber eben auch gehörig stumpf bis holprig aus den Boxen purzeln. Klar sagt ihr euch jetzt, hat doch bei VENOM auch nicht geschadet und im Prinzip habt ihr Recht, aber VENOM hatte zumindest in der Anfangszeit auch noch wirklich coole Songs am Start, was man MERCILESS DEATH auf "Taken Beyond" nur teilweise vorwerfen kann.
'Oath Of Vengeance' ist so eine Ausnahme und würde mit etwas besserer Produktion und einem kompetenteren Schlagzeuger sicher richtig gut klingen, aber anderen Nummern würde auch ein Dave Lombardo nicht mehr helfen können. Zu limitiert ist das Songwriting, zu wenig Energie kommt insgesamt rüber. Das ist schade, denn im Fahrwasser von POSSESSED, frühen DEATH und frühen SLAYER wäre sicher noch ausreichend Platz für MERCILESS DEATH, wenn die Umsetzung denn wenigstens etwas besser wäre.
So bleibt ein ziemlich belangloses Stück Musik in Demosound mit amateurhaftem Drumming und zwei guten Songs, denn 'Convictions' sollte auch noch lobend erwähnt werden. Das ist in Zeiten von Thrashüberfluss schlicht zu wenig, um selbst die sodomsüchtigste Katze hinterm Ofen vorzuholen und so befürchte ich, dass die Rückkehr der Kalifornier nicht gerade zum globalen Triumphzug werden wird.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst