MERCURY ARC, THE - Paint The Sun Black
Mehr über Mercury Arc, The
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Hellfest Records
- Release:
- 27.11.2009
- Collision Course
- Evil Echo
- Paint The Sun Black
- Kings Of Kingdom Gone
- The Illusion Of Balance
- Arm The Hopeless
- Purest Grey
- Heaven Gone Wrong
- Ghost Ship
- Silence Is A Blessing
- Jonestown
- My Silent Call
Die wenigen freien Flächen zwischen Helsingborg und Dänemark
Der Ruhrpott als Schmelztiegel modernen Metal-Eskapaden? Ein befremdlicher, wenn auch nicht abwegiger Gedanke. Aber ist es nicht gerade die Schmiede von Eisen, Kohle und Stahl, die seit den frühen 80ern qualitätsbewusst und beispielhaft voranschreitet und einen Klassiker nach dem anderen hervorgebracht hat?
Inwieweit sich die Jungs von THE MERCURY ARC in diese Tradition einzugliedern gedenken, bleibt daher fraglich, denn mit ihrem aufdringlichen Mix aus keyboardschwangeren Stakkatos, brachialen Gitarren und melodischen Refrains wirken sie wie ein futuristisches Relikt, das an manchen Stellen zu sehr abhebt, schneller als erwartet aber auch wieder auf den Boden stürzt. Denn auch wenn der Ansatz modern, zeitgemäß und was auch immer ist: Die Performance und vor allem das Songwriting sind über weite Strecken bieder und anstrengend.
Musikalisch orientieren sich THE MERCURY ARC inzwischen an Bands wie RAUNCHY und bisweilen auch SOILWORK, womit die Masche der Band auch schon relativ schnell durchschaut wäre. Brutale Riffmonster werden in allen zwölf Songs mit zuckersüßen Melodien gemischt, dazu gibt es in omnipräsenter Form Tastensounds und -melodien, auf denen sich das Gros der Refrains erst stützen kann. Für sich betrachtet ist das Vorgehen dabei gar nicht mal so verkehrt, zumal THE MERCURY ARC sich um Abwechslung bemühen, das Tempo häufig variieren und die Chose dauerhaft lebendig halten. Das Problem ist einfach nur, dass sich viele Ideen wiederholen und überdies die Eigenständigkeit einem starken Dämpfer erhält, sobald die üblich-verdächtigen Inspiratoren ein zweites, drittes und x-tes Mal zurückkehren. Gerade im kitschigen Mittelteil sind Bands wie SCAR SYMMETRY als oberflächliche Ideengeber nicht wegzudenken, was aber auch zu einer Schwemme synthetischer Sounds führt, die als Kontrastprogramm zur anständigen Gitarrenarbeit dauerhaft nicht zu ertragen sind. Zum Ende hin verschiebt sich das Leichtgewicht dann wieder in akzeptablere Bahnen, allerdings auch nicht mehr mit dem Effekt, dass die zwischenzeitliche Opulenz als Schönheitsfehler eingestuft werden kann. Und davon abgesehen ist die Herangehensweise auf "Paint The Sun Black" auf lange Sicht sowieso sehr bieder und kann die Band zu keiner Zeit davor schützen, die aufdringlichen Vergleiche zur durchweg stärkeren Promi-Konkurrenz abzuschütteln. Fazit: An sich kein schlechtes Album, aber definitiv nichts, was man als Fan modernerer Metal-Noten verpasst haben könnte.
Anspieltipps: Evil Echo, Ghost Ship
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes