MERCURY FALLING - Human Nature
Mehr über Mercury Falling
- Genre:
- Rock / Melodic Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Undertow
- Welcome Home
- Sacred Love
- New Gods
- Different Eyes
- Hold On To My Heart
- Alter Ego
- Scars
- Hell Inside Me
- Human Nature
Vier Jahre ist es her, dass MERCURY FALLING mit ihrem Debüt "Panta Rhei" für Furore sorgten. Große Metal-Magazine verliehen dem Album den Titel "Demo Of The Month" oder bezeichneten die Band gar als Helden der Zukunft. Nun melden sich eben diese Helden wieder zurück, im Gepäck ihren neuen Longplayer "Human Nature". Warum die Herren eben diesen in Eigenproduktion veröffentlichen mussten, ist und bleibt mir ein Rätsel, doch der Qualität tut dies zum Glück keinen Abbruch.
Was MERCURY FALLING in den zehn Tracks präsentieren, kann sich auf alle Fälle hören lassen, verbreitat gute Laune, tiefe Emotionen und produktionstechnisch gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Man kann getrost sagen, dass das Quintett seinen Wurzeln treu geblieben ist, aber nicht zwanghaft daran festhält. "Human Nature" scheint moderner und selbstsicherer als der Vorgänger, dennoch aber nicht überproduziert. Man schielt mehr in die Metal-Richtung, doch die melodischen Elemente stehen klar im Vordergrund. Sänger Michael Pabst meistert alle gesanglichen Höhen und Tiefen, Growls und Melodien und verleiht den Stücken nebenbei noch einen Extra-Schuss Emotionalität, ohne jedoch auf die Tränendrüse zu drücken. DREAM THEATER-Einflüsse sind besonders bei 'Scars' und dem Titeltrack unverkennbar, doch man orientiert sich nicht nur an diesen großen Vorreitern. So gibt es durchaus auch einige Gothic-Elemente, 'Sacred Love' erinnert angenehm an die alten HIM-Sachen und 'Hold On To My Heart' entpuppt sich als schöne Ballade, bei der Pabst nur vom Piano begleitet wird. Oft geht es auch etwas Prog-lastig zu, wie zum Beispiel beim Opener 'Undertow' oder auch 'New Gods'. In 'Welcome Home' kann man einen Hauch orientalischer Klänge vernehmen, auch wenn diese nicht im Vordergrund stehen. Egal, in welche Richtung es geht, es wird immer druckvoll und dynamisch gespielt, so dass 51 Minuten Spielzeit wie im Flug vergehen und der Finger ganz automatisch wieder zur Play-Taste gleitet.
Neu erfunden haben MERCURY FALLING hier mit Sicherheit nichts, aber "Human Nature" ist durchaus mehr als nur dreist zusammengeklautes Material. Stereotypisch geht es hier nicht zu. Die Umsetzung ist frisch, professionell und gut durchdacht, doch das Wichtgste ist, dass es den Jungs Spaß macht. Und so weit man das vom bloßen Hören beurteilen kann, ist das hier ohne Zweifel der Fall. Treibende Gitarrensoli und ausgeklügelte Keyboard-Klänge bilden in jeden der Stücke ein paar Schmankerl. Es werden zwar keine großen Experimente gewagt, doch das Ergebnis ist dennoch innovativ und wird Rock- und Melodic-Metal-Liebhaber gleichermaßen beglücken können. Und vielleicht verhilft "Human Nature" ja auch der Band selbst zum Glück und Plattenvertrag. Verdient hätten sie es allemal.
Anspieltipps: Human Nature, Scars, Sacred Love, Hold On To My Heart
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel