MERCURY TIDE - Killing Saw
Mehr über Mercury Tide
- Genre:
- Power Metal / Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Limited Access Records / Intergroove
- Release:
- 25.05.2012
- In The Shame Of Trust
- Killing Trust
- Home
- Searching
- World Of Pain
- Lord Of Memories
- Out Of The Darkness
- Alone In My Room
- Satan Sister
- You Cannot Save Me
- No More Pain
- Have No Fear
Unverhofftes Comeback des einstigen ANGEL DUST-Frontmanns
Nachdem die Querelen bei ANGEL DUST ihren Anfang genommen hatten, fragte man sich, warum Frontmann Dirk Thurisch nicht längst sein vielversprechendes Projekt MERCURY TIDE weiterverfolgt. Immerhin zehn Jahre sind ins Land gezogen, als die Band mit "Why" wirklich sehr stark debütierte, sich dann aber genauso schnell wieder aus dem Business verabschiedete. In der Zwischenzeit versuchte der Sänger gleich mehrfach, die Legende wieder in Schwung zu bringen und das sinkende Schiff unbeschädigt in den Hafen zu steuern - vergeblich, wie man aus heutiger Sicht weiß. Doch wenigstens sind MERCURY TIDE diesem Hin und Her nicht zum Opfer gefallen. Bereits im vergangenen Jahr feierte die Band als Suppoert von CRIMSON GLORY ein Comeback, nun folgt endlich der zweite Studio-Silberling. Doch musikalisch hat sich im Laufe der Zeit auch bei MERCURY TIDE eine Menge getan.
War "Why" noch eine teils alternativ angehauchte Power-Metal-Scheibe, widmet sich "Killing Saw" entgegen dem brachialen Albumtitel vermehrt am melodischen Hardrock, dies zwar auch mit ein paar metallischen Gitarren, insgesamt aber gediegener und ein ganzes Stückchen introvertierter. Es sind nach wie vor die fabelhaften Melodien, die diese Band so besonders machen, wenngleich "Killing Saw" nicht mehr ganz so viele Ohrwürmer beinhaltet wie sein bereits etwas gealterter Vorgänger. Stattdessen geht es heuer eine Spur emotionaler zu, unterlegt mit einzelnen Piano-Passagen und kurzen akustischen Einsprengseln, aber auch mit der feinen Stimme des wirklich brillant agierenden Frontmanns. Selbst wenn das Material an sich mal nicht so stark ist, wie etwa in 'Searching' und 'Land Of Memories' kann die Band immer wieder aufs Thurischs charismatisches Organ bauen, das auch den verhaltenen Kompositionen noch etwas Besonderes entlockt. Stark sind MERCURY TIDE aber vor allem dann, wenn man sich wirklich mal etwas Ruhe gönnt und in semi-balladeske Bereiche vorstößt. 'Have No Fear' und 'World Of Pain' sind erstklassig, aber auch 'Lord Of Memories' und 'No More Pain' gefallen auf Anhieb. Mit dem groovigen 'Hom' und dem vermeintlichen Hit 'Satan Sister' stehen weitere Highlights auf Abruf bereit, sodass man auch die nicht immer völlig ausgewogene Dynamik und den Mangel an knackigen Riffs schnell kaschieren kann.
Dennoch werden sich MERCURY TIDE darauf gefasst machen müssen, dass Fans der ersten Stunde nicht direkt anbeißen werden, da sich das musikalische Gesamtbild schon ein wenig verschoben hat. Doch "Killing Saw" ist nun mal ein wirklich anständiges Tondokument und einem Comeback einer Combo, die mit solch einem fabelhaften Sänger gesegnet ist, auch über weite Strecken würdig.
Anspieltipps: Have No Fear, Satan Sister, Lord Of Memories
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes