MERCY MUSIC - What You Stand To Lose
Mehr über Mercy Music
- Genre:
- Pop Punk / Skate Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- SBÄM Records
- Release:
- 30.06.2023
- Suddenly
- Love You / Need You
- REAL
- Believe In Me
- Undone
- Fine
- Watch Me Drown
- Found Out I'm Useless
- What's The Use
- Total Nightmare
- Waiting To Begin
Unterhaltsamer Pop-Punk-Silberling aus der Wüste Nevadas.
Der Pop Punk ist auch 2023 offensichtlich mehr als zwanzig Jahre nach dem ganz großen Hype in den MTV-Jahren noch hochaktuell. Nicht umsonst ist die Reunion-Tour der Genre-Helden BLINK 182 weltweit ausverkauft. Da kommen die Amerikaner MERCY MUSIC mit ihrem neuen Album "What You Stand To Lose" eigentlich genau richtig, hat sich das Trio aus Las Vegas doch auch poppige Melodien und punkige Riffs auf die Fahne geschrieben. Die Jungs sind dabei allerdings alles andere als Newcomer, treibt die Truppe doch bereits seit 2014 ihr Unwesen und veröffentlicht mit der neuen Scheibe ihren vierten Langdreher.
Unterstütztung erhielt das Trio bei den Aufnahmen dabei von Produzent Bill Stevenson, der auch schon für DESCENDENTS oder BLACK FLAG gearbeitet hat, und mit Jason Livermore (DESCENDENTS, NOFX, HOT WATER MUSIC) bediente ein ebenso erfahrener Mann die Regler beim Abmischen der Scheibe. Die musikalischen Referenzen der Männer hinter den Kulissen sind dabei auch ein guter Anhaltspunkt für die musikalische Ausrichtung von MERCY MUSIC, denn mit dem ulkigen und gut gelaunten Pop Punk von BLINK 182 hat das hier eher weniger zu tun. Ja, auch hier gibt es mal locker-beschwingte Rocker wie 'Suddenly' zu hören, bei denen man sofort das Skateboard aus der Garage holen und bei gutem Wetter drauflosfahren möchte, doch großteils ist "What You Stand To Lose" auch mit einer melancholischen und nachdenklichen Note ausgestattet. Dazu ist auch das musikalische Fundament teilweise mehr Rock als Punk, was ich aber ebenfalls nicht als Kritikpunkt verstanden wissen möchte.
Nein, eigentlich macht die Scheibe sehr viel Spaß und bietet auch zahlreiche Highlights. So würden mir als Anspieltipps etwa das herrliche 'Believe In Me' einfallen, das von einem tollen Refrain veredelt wird, oder das etwas spröde rockende 'Undone'. 'What's The Use' löst bei mir gerade gesanglich auch Gedanken an die Melodic-Hardcore'ler RISE AGAINST aus und dröhnt herrlich melancholisch aus den Boxen. 'Waiting To Begin' geht sogar noch emotionaler zur Werke, haben wir es hier doch mit einer akustischen und extrem eindringlichen Ballade zu tun. Mein persönliches Highlight bleibt aber auch nach mehreren Durchläufen das beschwingt rockende 'Fine', dessen treibende Gitarren und unerwartet sperriger Refrain einem einfach ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Dabei weist die Gitarrenarbeit sogar ein paar Country-Einschläge auf, was sich überraschend gut ins musikalische Gesamtbild einfügt.
Warum gibt's am Ende dann doch "nur" 7,5 Punkte? Nun, im Vergleich zu den im Verlaufe der Rezension genannten Bands fehlen einfach diese ganz großen Hits, die ich auch in Jahren noch auflegen möchte. Vielleicht seht ihr das aber auch ganz anders, weshalb ich Menschen mit offenem Ohr für Pop Punk und Skatepunk ein Antesten dieser Scheibe auch ans Herz legen würde.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs