MERESSIN - The Baphomet's Call
Mehr über Meressin
- Genre:
- Black Metal / Heavy Metal
- Label:
- Inferna Profundus Records / Nocturnal Woodlands
- Release:
- 01.10.2007
- Signs
- Release The Blind For Dark
- Ripping The Angel's Heart, I Find The Hidden Truth
- Suicide's Prophecies
- Darkness
- Jester's Mask
- The Abyss (Requiem)
- Confession
- Howl Of The Profound Past
- Hell Calls (Bonus Track)
Seit der ersten Hälfte der Neunziger macht das litauische Quartett MERESSIN mit seiner Version von Black Metal das Baltikum unsicher, die sich im Gegensatz zu den Landsleuten von NAHASH jedoch mehr zum Black Metal der alten Schule hingezogen fühlte und sich nicht an der damals gerade richtig durchstartenden skandinavischen zweiten Welle orientierte. So verwundert es kaum, dass sich die Augulis-Brüder Zhydrius (Gesang & Gitarre) und Darius (Bass) mitsamt ihrer Mitstreiter ganz deutlich an den Vorreitern der Szene, insbesondere an VENOM und CELTIC FROST orientierten.
Vorliegende Wiederveröffentlichung aus dem Hause Inferna Profundus Records widmet sich dem Debütalbum der Litauer, welches ursprünglich 1996 erschien und auf den Namen "The Baphomet's Call" hörte. Gleich nach dem etwas verworrenen Intro lässt es 'Release The Blind For Dark' in bester FROST-Manier krachen: Heavy, kompromisslos, zäh voran walzend, mit all den "Uhhhs!" und "Ahhhs!", die der altmodische Blackie so erwartet und auch heute wieder auf den neueren DARKTHRONE-Scheiben findet. Das rockigere und rumpeligere 'Ripping The Angels' mit seinen simplen und schrägen, aber sehr wirkungsvollen Leads bedient dann mehr die VENOM-Fraktion, während auch Material wie 'Suicide's Prophecies', bei dem neben Thrash-Attacken und dem etwas gruftigerem Refrain sogar etliche Hammond-Parts zum Zuge kommen, schnell hängen bleibt und dazu führt, dass man sich schon beim ersten Mal im Schaffen der Band zurecht findet.
Im Gegensatz zu vielen modernen Black-Metal-Truppen bewiesen die vier Litauer schon vor über zehn Jahres ein untrügliches Gespür für eingängige Hooks, Riffs und Leads, und so ist "The Baphomet's Call" kein bisschen sperrig oder unzugänglich, sondern durch und durch ansprechende Schwarzkunst der simplen aber zwingenden Art, die gerade mit der stark an die sieben Tore der Hölle gemahnenden Referenzhymne 'Jester's Mask' ein weiteres Highlight zu bieten hat. Auch wenn's etwas melodischer und gotischer wird, wie beim nach "Into The Pandemonium"-meets-MOONSPELL klingenden 'Confession', kann sich das Werkeln der Band hören lassen.
Wer also seinen Black Metal am liebsten im Stile der frühen Achtziger hat und gut auch ohne surrende Gitarren, dünne Produktionen und heißeres Gekreische auskommen kann, der sollte hier dringend mal einen Lauscher riskieren, oder am besten gleich zuschlagen, weil die Neuauflage neben dem Bonustrack 'Hell Calls' vom ersten Demo auch noch ein sehr schön aufgemachtes Booklet enthält.
Anspieltipps: Release The Blind For Dark, Suicide's Prophecies, Jester's Mask
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle