METAL CHURCH - Generation Nothing
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Metal Church
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ratpak Records
- Release:
- 25.10.2013
- Bulletproof
- Dead City
- Generation Nothing
- Noises In The Wall
- Jump The Gun
- Suiciety
- Scream
- Hits Keep Comin'
- Close To The Bone
- The Media Horse
Zurück, und das mit einem Paukenschlag!
Lange hat die Auszeit ja nicht gedauert. Aber ich will nicht meckern, ich bin ja froh darüber. Hat METAL CHURCH auf dem Headbangers Open Air dieses Jahr schon richtig Spaß gemacht und auch offensichtlich Spaß gehabt, so ist es eine Freude, dass ein neues Album folgt. Vanderhof kann wohl doch nicht ganz ohne Metal. Gut zu wissen.
Mit "Generation Nothing" setzen die US-Amerikaner mehrere Traditionen fort. Neben der, fast durchweg gute Alben zu komponieren auch die, fast ausschließlich furchtbare Cover zu produzieren. Mann, Kinder, ihr braucht echt eine Stilberatung, nur das Debütbild war klasse und "The Dark" und "This Present Wasteland" erträglich, die beiden Debüt-Hommagen "Masterpeace" und "A Light In the Dark" dagegen schon ein halber Offenbarungseid. Allerdings wenigstens nicht völlig scheußlich wie die Bandfotos oder die Frechheit namens "Hanging In The Balance". Das neue Cover dürfte auf der ewigen Bestenliste ungefähr Vorletzter sein. (Nee, Letzter. Über "Hanging In The Balance" konnte man wenigstens lachen. - PK)
Zum Glück kann man das Ding ja weglegen und sich der Musik widmen. Dazu gleich nochmal Gemecker: Muss man auch schnell weglegen, ist ja auch nichts dran. Ein Aufklapp-Digipack mit zwei Seiten Bandfotos und einmal Credits und Thanks. Ja, das ist ja echt erschöpfend. Lasst doch den dämlichen Digi-Quatsch und spendiert den Fans stattdessen acht Seiten Booklet. Im Jewel Case. Ist nicht teurer und macht zumindest mich und ein paar Kollegen weitaus glücklicher!
So, jetzt habe ich aber genug gemosert. Jetzt kommen wir nämlich endlich zu den Sounds, und da gehört "Generation Nothing" nämlich deutlich weiter nach oben. Denn aufgemerkt: Dies ist das mit Abstand beste Album mit Ronny Munroe! Allein für das Opener-Doppel aus 'Bullet Proof' und 'Dead City' gehören die Buben geknuddelt. Ersterer klingt wie aus den seligen Zeiten mit Mike Howe, und der zweite trägt die typischen METAL CHURCH-Leads wie ein Gütesiegel vor sich her! Dazu röhrt auch Ronny mehr als nur gut und schafft es vielleicht nicht, den übermächtigen Howe vergessen zu machen oder so markant zu sein wie David Wayne, aber er hat seinen eigenen Stil, schreit überzeugend, singt passend und nicht zu seicht und drückt dem Ganzen seinen Stempel auf. Kleine Notiz am Rande: Damit ist Ronny Munroe übrigens der Sänger, der die meisten Alben der Band eingesungen hat.
Während des ganzen Albums vernimmt man immer die typischen Vanderhoof’schen Gitarrenleads und denkt immer wieder Dinge wie "Mensch, 'Suiciety' hätte sich auch auf "The Human Factor" gut gemacht" oder "Wow, 'Hits Keep Comin' ist wohl so etwas wie ihr moderner 'Start The Fire'-Ohrwurm". Dazwischen mit 'Scream' eine echte Granate, die zeigt, dass die Burschen auch noch den melodischen Thrash beherrschen, aber die Kurve zu einem 'Conductor'-Refrain kriegen, und mit 'Noises In The Wall' einen neun minütigen Grower, in den ich mich erst reinarbeiten mußte. Und zum Abschluss einen eher experimentellen Titel, bei dem ich noch nicht sicher bin, ob ich den wirklich gut finde, aber interessant ist er auf jeden Fall.
Bleiben zwei Songs, die über das Pädikat Mittelmaß nicht hinauskommen: Der Titelsong und 'Close To The Bone'. Aber unter dem Strich sind das sieben Volltreffer und kein echter Ausfall. Es scheint, die Auszeit hat ihnen gut getan und Kurdt und seine Mannen wieder hungrig gemacht. Der Eindruck auf dem HOA war offensichtlich korrekt, und "Generation Nothing" ist das Zeugnis der wiedererstarkten Kirche und ihrem neuen Biss, auch wenn ich noch auf das Äquivalent zu 'Gods Of Second Chance' oder 'God Of Wrath' des Ronny-Line-ups warte. Aber auch in dieser Hinsicht habe ich nach dem zehnten Studio-Album wieder Hoffnung.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger