METALIUM - Metalian Attack - Part Two (DVD)
Mehr über Metalium
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Armageddon Music
- Release:
- 19.05.2006
- Fight
- Name Of Blood
- Endless Believer
- Rasputin
- Destiny
- Power Of Time
- Eye Of The Storm
- Odin's Spell
- Cyber Horizon
- Metamorphosis
- Metalium
Als METALIUM vor fünf Jahren ihre erste DVD veröffentlichten, war die DVD in der Szene gerade auf einem enormen Vormarsch. Fast jede Kapelle, die was auf sich hielt, spielte mit dem Gedanken, den digitalen Markt mit einem Release zu füllen, doch von einer echten Bereicherung konnte man dabei nur im Falle der ganz großen Bands sprechen. Heuer haben die etwas kleineren Formationen zwar ein ganzes Stück aufgeholt, jedoch ist die Nutzung der DVD hinsichtlich der gegebenen Möglichkeiten nach wie vor bei manchen Bands arg bescheiden - ähnlich wie damals bei "Metallian Attack Part 1".
Auf dem Nachfolgewerk wollte es das Quartett schließlich besser machen und packte deshalb so ziemlich alles mit auf den Silberling, was in den letzten fünf Jahren in Begleitung der Kameras geschehen ist. Ob dies jedoch eine bessere Lösung ist, darf gerne in Frage gestellt werden, denn leider rangiert "Metallian Attack Part 2" zum größten Teil unter dem Motto "Masse statt Klasse", denn nur ein gewisser Prozentsatz des enthaltenen Stoffes ist auch wirklich interessant.
Den Kernpunkt der DVD bildet wie gehabt der Live-Abschnitt, der hier vordergründig mit Live-Clips der letzten Tour, aufgezeichnet in Spanien und Deutschland, gefüllt wird. METALIUM Kämpfen sich in ziemlich engen Clubs durch Stücke wie 'Fight', 'Eye Of The Storm' und 'Odin's Spell' und sind dabei immer sehr bemüht, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Allerdings zeigen sich die Zuschauer (selbst die Iberer) zumeist sehr reserviert und teilen die fröhliche Stimmung, die die Band auf der Bühne ausstrahlt, nur selten. Zudem ist die Zusammenstellung des Sets äußerst bedenklich. Wo ist zum Beispiel der beste METALIUM-Song ever, 'Steel Avenger' in dieser erlesenen Auswahl? Aber auch was die Bildqualität angeht, müssen Fans Abstriche machen, so dass manche Clips auch besser unter dem Banner "besseres Bootleg" angepriesen werden sollten.
Richtige Bootlegs indes gibt es auf der zweiten DVD der Hamburger Band aber auch en masse. Shows aus Mailand, Madrid, Osaka und Tokio werden angerissen, allesamt in mehr oder minder durchschnittlichen Qualität. Verwackelte Kameras, mieser Ton und unscharfe Konturen sind einige Nebeneffekte, welche die Digicsam-Aufnahmen mit sich bringen und wohl nur absolut hartgesottenen Fans nichts ausmachen werden. Aber immerhin gibt es die Band hier in verschiedenen Schaffensphasen seit 2001 zu sehen, und somit auch die kompositorische Evolution seit dieser Zeit - und zumindest das ist ein positiver Punkt bei dieser DVD. Das genaue Gegenteil ist hingegen der Ausschnitt der Show mit Jutta Weinhold auf dem Wacken Open Air, die damals wie heute unter dem Titel "Katastrophe" abgestempelt werden muss. Selten habe ich so einen grottenschlechten Gig live gesehen, und daher hätten sich METALIUM die Verwertung dieses Konzertes auch gerne schenken können. Aber der Vollständigkeit halber...
Zu guter Letzt gibt es noch einige weitere Features wie etwa einen knappen Studioreport und ein Making-Of zum letzten Album zu sehen. Außerdem wird die Karriere jedes einzelnen Musikers in einer kurzen Fotostory aufgearbeitet, was auch ziemlich lustig ist, denn so bekommt man auch einige Bilder der ersten Gehversuche der Musiker zu sehen, aber auch Fotos aus der Krabbelgruppe. Nettes Special, zumal es nicht so steif herüberkommt wie das Gros der übrigen Extras.
An Quantität mangelt es der DVD letzten Endes dann auch nicht. Mit vier Stunden Spielzeit wurde der Speicher des Silberlings völlig ausgereizt, die Nerven indes aber auch ein Stück weit überreizt. Vielleicht hätte sich die Band besser auf einige wesentliche Eckpunkte konzentrieren sollen und die DVD nicht so voll klatschen sollen. Masse ist jedenfalls auch in diesem Fall nicht alles, selbst wenn "Metallian Attack Part 2" auch viel Sehenswertes zu bieten hat und den arg schwach beleibten Vorgänger damit auch problemlos aussticht. Aber bei all den starken Konkurrenzprodukten ist diese Scheibe dann auch nicht mehr als ein recht durchschnittliches Produkt, welches die Philosophie dieser Band in den letzten Jahren auch prima wiedergibt: Nichts Halbes, aber auch nichts Ganzes zu veröffentlichen. Schade um eine weitre verpasste Chance, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
- Redakteur:
- Björn Backes