METALLICA - Load
Auch im Soundcheck: Der METALLICA-Soundcheck
Mehr über Metallica
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Ain't My Bitch
- 2 x 4
- The House Jack Built
- Until It Sleeps
- King Nothing
- Hero Of The Day
- Bleeding Me
- Cure
- Poor Twisted Me
- Wasting My Hate
- Mama Said
- Thorn Within
- Ronnie
- The Outlaw Torn
Altersmilder Rückblick.
Der Schock saß tief, damals, vor zwei Dekaden, als METALLICA nach ihrem extremen Wechsel vom oft progressiven Thrash zu groovigem, direkten Heavy Metal mit Chartappeal noch einmal eine musikalische Pirouette hinlegten und das erste Album unter die Fans warf, das nicht Gefahr lief, zum Album des Jahres gewählt zu werden. Was war geschehen?
Eigentlich nichts so Besonderes, die Musiker waren einfach gereift. Nur leider in eine Richtung, die ein beachtlicher Teil der Fanbasis nicht mitgehen konnte oder wollte. Von den auf dem schwarzen Album noch hörbaren Thrash-Anleihen ist auf "Load" tatsächlich gar nichts mehr zu hören. Leider sind aber auch die brillant groovenden Riffs des Vorgängeralbums verschwunden, METALLICA anno 1996 besinnt sich auf dreckigen Heavy Rock, der manchmal im Metal steht und manchmal sogar kaum noch im Rock. Die kurzen Haare, bunte Hemden, Sonnenbrillen, die Abkehr von ihren Wurzeln hätte auch tatsächlich nicht deutlicher ausfallen können, und das kann man genauso deutlich in den vierzehn Liedern hören, in denen die Band eben akustisch kopiert, was der visuelle Eindruck bereits vorweg nahm.
Nun ist aber nicht alles schlecht, was man auf "Load" so hören kann, und wenn man den Bandnamen ausblendet, werden sogar ein paar mehr Songs gut. Denn dass sie das Komponieren nicht völlig verlernt haben, zeigt beispielsweise das großartige 'Bleeding Me' und auch der Opener 'Aint My Bitch' ist klasse. Dazu noch 'Until It Sleeps'. Das waren dann aber auch die Highlights. Gut sind aber noch ein paar anderes Stücke, nur eben nicht im Bandkontext, da reicht eben 'Poor Twisted Me', '2 X 4', 'Hero Of The Day' oder das lange 'The Outlaw Torn' nicht mehr aus, einfach weil mal vielleicht nicht mehr, aber zumindest etwas Anderes erwartet. Trotzdem sind echte Katastrophen eher rar. Das Album wäre tatsächlich besser geworden, hätte man ein paar Lieder weggelassen. Für mich sind das 'Cure', 'Ronnie', 'Mama Said' und 'The House That Jack Built'.
Ich vermag mit der Band aus der Distanz von zwanzig Jahren nicht mehr so hart ins Gericht gehen wie früher, doch leider bleibt ein Fakt bestehen: Auf meinem iPod sind genau drei Stücke, und ich ziehe die CD eigentich niemals aus dem Regal, um sie mir anzuhören, denn den gesamten Rest hat jemand anderes immer schon besser gemacht. Das ist doch sicher Kritik genug.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger