METEORA - ... Of Shades And Colours
Mehr über Meteora
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- H-Music
- Release:
- 06.09.2022
- Downfall
- Wings Of Rebellion
- Danse Macabre
- Slave Of Creation
- Voices Within
- Newborn Violence
- Awakening
- Pests - Tragedy Of Delusion (Part II)
- Home
- Waking Nightmare
- Trail To Eden
- Immortal
- ... Of Shades And Colours
Solider, aber auch extrem vorhersehbarer Symphonic Metal aus Ungarn.
In den letzten Jahren scheint der große Symphonic-Metal-Hype ein wenig abgeebt zu sein, dennoch gibt es noch immer zahlreiche Veröffentlichungen, die auf den Pfaden von NIGHTWISH, EPICA und Co. wandeln. Die Ungarn METEORA könnte man dabei noch als Jünger der ersten Welle von Newcomern in diesem Sektor bezeichnen, immerhin treibt das Quintett bereits seit dem Jahr 2010 sein episch klingendes Unwesen und hat mit "Our Paradise" und "Tragedy Of Delusion" bereits zwei Langspieler veröffentlicht. Der letzte der beiden erschien dabei direkt zu Beginn der Corona-Pandemie, weshalb die Scheibe natürlich nicht live beworben werden konnte und so nutze man eben kurzerhand die Zeit, um schon zwei Jahre später mit "... Of Shades And Colours" das dritte Album an den Start zu bringen.
Selbiges bietet in 13 Songs ingesamt recht vorhersehbaren Symphonic Metal mit dezenter Power-Metal-Schlagseite, wie man ihn schon zahlreiche Male gehört hat. So reicht auch eigentlich ein Blick auf den ersten vollwertigen Track 'Wings Of Rebellion' ('Downfall' ist ein rein instrumentales Intro), um die Zutaten zu identifizieren, mit denen METEORA seinen metallischen Cocktail zusammenbraut. Ein gesampeltes Orchester aus dem Computer bietet dabei das zentrale Stilmittel, dem natürlich die Härte einer klassischen Metalband entgegengesetzt wird. Garniert mit Melodien und Hooklines wird daraus ein bekannter symphonischer Bauplan, in dessen Aufbau maximal der Gesang noch die größte Überraschung markiert, der nämlich auf drei Schultern verteilt wird. So steuert Fronterin Noémi Holló den klassisch ausgebildeten Gesang bei, während Keyboarder Atilla Király männliche Klargesänge hinzufügt. Basser Máté Fülöp bietet gegen diese melodischen Stimmen mit seinen Growls schlussendlich einen wohltuenden Gegenpol und verpasst METEORA zumindest gesanglich ein Alleinstellungsmerkmal im ansonsten eng geschnürten Symphonic-Metal-Korsett.
Selbiges schnürt die Ungarn über die weitere Spielzeit aber doch recht stark ein, weshalb "... Of Shades And Colours" an vielen Stellen fürchterlich bekannt und vorhersehbar klingt. Erschwerend kommt hinzu, dass irgendwie nur wenige der Gesangsmelodien wirklich zünden wollen und so der echte Höhepunkt auf einer Platte fehlt, die zumindest mit handwerklich solidem Vortrag punktet. Wobei ich auch hier bemerken muss, dass die Orchester-Samples immer wieder fehl am Platz wirken und sich nicht so schlüssig in den Bandkontext integrieren wie bei Kollegen wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION. So sind es schlussendlich nur die wenigen Momente, in denen das Quintett auch einmal aus den Genre-Grenzen ausbricht, die mich wirklich aufhorchen lassen. Etwa wenn 'Danse Macabre' zwischenzeitlich in Richtung Black Metal abdriftet oder wenn 'Slave Of Creation' von einem überraschend rockigen und eingängigen Gitarren-Riff nach vorne gepeitscht wird.
Zu selten sind diese Momente aber am Ende, um den METEORA-Drittling wirklich zu einer spannenden Angelegenheit zu machen. Viel mehr gibt es auf "... Of Shades And Colours" solide Genrekost zu hören, die über weite Strecken keinem wirklich weh tut und maximal dank der etwas ungewohnten Gesangsaufteilung aus der grauen Masse an Bands in diesem Sektor heraussticht. Für eine Kaufempfehlung ist das in meinen Ohren aber deutlich zu wenig.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs