METHODICA - Searching For Reflections
Mehr über Methodica
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Underground Symphony / Hellion
- Neon
- Ghosts
- Heavenland (Marble Column Pt.1)
- The Marble Column
- Nail In My Hand
- Presentiments
- Machine
Italiens progressivere Antwort auf "Images And Words".
Für gewöhnlich überschlagen sich italienische Prog-Metal-Bands mit bombastischen Keyboard-Sounds, klassischen Einsprengseln und hohem, manchmal recht knödeligem Gesang. Nicht so die Jungs von METHODICA, die einen weitaus progressiveren Sound fahren als der Stiefel-Durchschnitt und sich nicht bloß grob an den melodischeren Outputs der DREAM THEATER-Historie orientieren - aber dennoch gesteigerten Wert auf sehr vertrackte Arrangements legen!
Auf dem aktuellen Silberling "Searching For Reflections" ist das Material entsprechend sperrig, vor allem in der ersten Albumhälfte, in der die Fragmente der einzelnen Kompositionen nicht so recht zusammenwachsen wollen. METHODICA geben dem Bombast ein anderes Forum und verteilen die Elemente auf die Gesamtlänge, statt sie in einem Rutsch aufeinander zu klatschen. Das ist insgesamt sicherlich entspannter, führt aber in Stücken wie 'Neon' und 'Ghosts' schon zu einigen Längen, die davon zeugen, dass sich die Italiener phasenweise ein bisschen übernommen haben. Mit dem halbwegs eingängigen 'The Marble Column' gönnt man dann aber den Melodien größere Freiräume und startet eine Entwicklung, die sich in den folgenden Stücken noch äußerst positiv bemerkbar machen soll. 'Nail In My Hand' entpuppt sich zugleich als die nächste anständige Vergleichsmöglichkeit mit Portnoy und Co. und mit dem langsam beginnenden und brillant aufgebauten Mehrteiler 'Presentiments' nähert man sich dem "Images & Words"-Klassiker auf angenehmste Art und Weise und rechtfertigt den dauerhaft präsenten Vergleich wenigstens auch mit überzeugenden musikalischen Äquivalenten. 'Machine' setzt schließlich einen ansprechenden, sehr abwechslungsreichen Schlusspunkt auf eine Scheibe, die relativ komplex einsteigt, lange Zeit keinen Zugang gewährt, sich dann mit und mit öffnet und zum Ende hin gute bis sehr gute Eindrücke hinterlässt.
Sicher, METHODICA sollten in den gegebenen Momenten einfach noch besser darauf achten, den Punkt nicht zu verfehlen. Aber wenn eine Band von sich behaupten kann, im DREAM THEATER-Dunstkreis zu musizieren, ohne dabei offensichtlich zu kopieren, sollte man als Prog-Metal-Liebhaber auf alle Fälle aufhorchen. Diese Italiener haben nicht nur instrumentale Qualitäten und verdienen definitiv einen intensiven Hörcheck!
Anspieltipps: Presentiments, The Marble Column
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes