METRO SOCIETY - The London Conspiracy Chapter I 1898
Mehr über Metro Society
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metro Society Records
- Release:
- 01.03.2024
- London 1898
- City Streets
- Lost Souls
- Pieces Of The Past
- Society
- Underground
- Inferno
Originelle und gelungene Prog-Konzeptscheibe.
Hinter METRO SOCIETY stecken als Kreativköpfe Gitarrist Chris Mangold und Bassist Ian Ringler. Ihr neues Langeisen "The London Conspiracy Chapter I 1898" ist ein Konzeptalbum, das eine Kriminalgeschichte aus dem Viktorianischen England erzählt. Verstärkt wird das Duo darauf durch Chris' Vater Will Mangold am Schlagzeug sowie Sänger George Margaritopoulos.
"The London Conspiracy Chapter I 1898" bietet melodischen Progressive Metal. Bei aller Vertracktheit lässt es durchweg nicht unbedingt hervorragende, aber doch ordentliche bis gute Kompositionen hören und vermag daher, ebenso diejenigen Hörer zu binden, die eher Melodien folgen, als auch jene, die auf Brüche und Frickeleien im Prog fokussiert sind. Zum weitgehend verzerrten Sound der Musik passt die eher heisere Stimme von George Margaritopoulos, die ein wenig an Johnny Gioeli, den Sänger von AXEL RUDI PELL, erinnert. Die musikalische Führungsrolle wechselt, aber es ist bemerkenswert, wie deutlich sie jeweils definiert ist. Egal, ob die Gitarre, der Bass oder vereinzelt auch ein - ebenfalls von Chris Mangold gespieltes - Tasteninstrument die Melodie übernehmen, die übrigen Instrumente beschränken sich dann auf eine harmonisch oder rhythmisch begleitende Rolle. Ebenso wird der Gesang nur selten durch Hintergrundstimmen flankiert.
Nach dem Intro 'London 1898', das das markante Geläut des Big Ben einbaut, dauert jede Nummer zwischen fünf und zehn Minuten und hat somit genug Zeit, sich zu entfalten und den Hörern Gelegenheit zu geben, sich auf die Atmosphäre einzustellen. Doch beim metallischen 'Lost Souls' lässt es die Band krachen, und nicht nur bei diesem Track erweist sich die Klasse der Rhythmusfraktion. Das melodisch interessanteste Stück ist 'Pieces Of The Past', das mit beachtlicher Ungezwungenheit zwischen metallischen, poppigen und düsteren Passagen wechselt und zudem mit einem cleanen Gitarrensolo aufwartet. Etwas nostalgisch könnte das schmucke Instrumental 'Society' den geneigten Prog-Fan stimmen, erinnert es doch ein wenig an die Frühphase von DREAM THEATER, als die Mannen um John Petrucci dergleichen noch recht unangestrengt hinbekamen.
Insgesamt wird diese Scheibe sicher keine Genreklassiker vom Thron stoßen, aber in der gegenwärtigen Flut neuer Prog-Veröffentlichungen hat die METRO SOCIETY ein originelles und überdurchschnittliches Album rausgehauen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser