METY HEAVAL - Hyperdrive Of Delusion
Mehr über Mety Heaval
- Genre:
- Stoner Rock / Psychedelic Rock / Progressive Rock
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 21.05.2024
- Hyperdrive Of Delusion
Spannende, abgedrehte und sehr kreative musikalische Achterbahn.
Eine ganz schön clevere Idee steckt hinter dem Bandnamen METY HEAVAL, vertauschten die Hamburger doch schlicht und ergreifend ein paar Bustaben im Wort "Heavy Metal". Andererseits ist das Ganze auch wiederum verwirrend, hat das Quartett, das aus Florian Dannenberg (Gitarre, Orgel, Gesang), Markus Hanft (Schlagzeug), Thorben Vehling (Bass) und Gregor Ziensky (Gitarre) besteht, mit Schwermetall doch eigentlich überhaupt nichts zu tun. Welcher Musik die Liebe der Jungs eigentlich gilt, können wir allerdings nun auf der Debüt-EP "Hyperdrive Of Delusion" nachhören, die uns in guten 15 Minuten nur einen einzigen Song präsentiert.
Selbiger Track ist allerdings in einzelne Segmente unterteil, die sich wie folgt gliedern, wobei die Ziffern jeweils die Minutenangabe liefern, ab wo der jeweilige Abschnitt beginnt.
a: 0.03 - Thrust
b: 3.00 - Misdirected Missile
c: 6.23 - Like A Diamond
d: 8.44 - Rising On The Morning
e: 12.23 - Open Space
Anhand des Longtracks werden sicher schon einige von euch ahnen, dass die Hamburger es durchaus psychedelisch-ausgedehnt mögen und damit liegt ihr definitiv nicht falsch, denn zwischen Wüstenstaub und knöchernen Riffs mag es der Vierer, sich von seinen Ideen auf teils abenteuerliche Wege mitnehmen zu lassen. Selbige Kreativität treibt dabei teilweis absolut verrückte und dennoch spannende Blüten, etwa wenn man sich in 'Like A Diamond' an mehrstimmigen Gesängen in bester QUEEN-Manier versucht, oder wenn 'Rising On The Morning' sogar ein paar Parallelen zu NIRVANA zieht. 'Open Space' treibt schließlich die proggig-psychedelischen Tendenzen auf die Spitze und zitiert sogar munter PINK FLOYD, wobei mir besonders die treibende Hammond-Orgel sehr gefällt, auf deren Fundament sich die übrigen Instrumente hervorragend austoben können. Dagegen rockt der erste Abschnitt des Songs trocken und schwungvoll, ohne die nötige Ideen-Vielfalt vermissen zu lassen, die sich wie ein roter Faden durch das Erstwerk von METY HEAVAL zieht.
Leicht zu bewerten, ist die EP aber trotz des klar erkennbaren Potentials dennoch nicht, denn "Hypedrive Of Delusion" ist definitiv keine Platte die man im Vorbeigehen konsumieren kann. Stattdessen muss man sich ein bisschen Zeit nehmen und die musikalischen Scheuklappen komplett ablegen, um den Hamburgern zu folgen, wird dann aber auf eine spannende und handwerklich toll umgesetzte Reise mitgenommen. Ich bin sehr gespannt, was uns hier in der Zukunft noch erwarten wird.
- Redakteur:
- Tobias Dahs