METZ - Metz
Mehr über Metz
- Genre:
- Post Punk
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sub Pop / Cargo Records
- Release:
- 05.10.2012
- Headache
- Get Off
- Sad Pricks
- Rats
- Knife In The Water
- Nausea
- Wet Blanket
- Wasted
- The Mule
- Negative Space
- --))--
Chaotisches im EVERY TIME I DIE-Stil
Es gab Zeiten, da konnte man die Sub Pop-Releases ohne kontrollierenden Lauschangriff abgreifen und durfte jederzeit über die innovativen musikalischen Gehversuche der jeweiligen Bands staunen. Inzwischen hat das einst berüchtigte Label, das auch die Zeiten des Grunge maßgeblich prägte, zwar ein paar Federn verloren bzw. ist es im Release-Terminplaner nicht mehr federführend, doch ab und zu gibt es dann doch wieder ein par sehr positive Überraschungen zu vermelden, die an jene alte Zeiten erinnern.
Eine dieser Offerten, die man mit Kusshand annehmen möchte, ist das aktuelle Album der Post-Punk-Brigade von METZ, dessen radikale, teils chaotische Form der kompositorischen Selbstverwirklichung noch einmal den Pioniergeist jener Tage aufgreift. Irgendwo zwischen den experimentelleren Phasen der MELVINS und dem elektrisierenden Chaos einer Band wie EVERY TIME I DIE haben sich diese Kanadier eine kleine Nische freigeschaufelt, in der sie ihre apokalyptische Variante des modernen Punk Rocks mit aller Entschlossenheit platzieren können. Die Herren lassen sich auf ihrem selbst betitelten Debüt schnell aus der Reserve locken, arbeiten mit verschärftem Tempo, rauen Gitarrensounds, teils wüsten Rhythmusvariationen und wütendem Gesang. Stellenweise erinnert das Ganze an die wilden Momente des NIRVANA-Erstlings, dann wieder kreuzt das Ganze Pfade, die selbst verrückte Bands wie MR. BUNGLE in ihrer Karriere gestreift haben. "Metz" ist krachig, aufregend, spannend und vor allem radikal, und das in der kompletten halben Stunde, die dieses intensive Hörerlebnis die Ohren angreift. Selbst das kurzfristig eingeschobene Interludium 'Nausea' kann die Brachialität, mit der Nummern wie 'Sad Pricks' und 'Wet Blanket' alle Mauern einzureißen drohen, nicht eindämmen, sondern forciert die dynamische Komponente der Platte nur noch weiter.
Natürlich ist diese elfteilige, wenig kompromisslose Post-Punk-Abfahrt nichts für schwächere Nerven; doch Freunde des kontrollierten Chaos' haben gar keine andere Möglichkeit, als sich von diesen Sub Pop-Neulingen wegpusten zu lassen. Derart ekstatisch performte Genre-Geschichten bekommt man wirklich sehr, sehr selten erzählt!
Anspieltipps: Wet Blanket, The Mule, Get Off
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes