MIASMAL - Cursed Redeemer
Mehr über Miasmal
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 18.04.2014
- Cursed Redeemer
- Call Of The Revenant
- Whiskey Train
- Excelsior
- A Veiled Remembrance
- Until The Last
- Frozen In Time
- 2013
In your Face im Sinne der alten schwedischen Schule.
Nein, der klassische Elchtod ist noch nicht ausgestorben, auch wenn die meisten Protagonisten inzwischen das Zeitliche gesegnet haben, bzw. eine modernere Ausrichtung für ihren bandinternen Fortschritt für nötig hielten. MIASMAL aus Göteborg gehen da einen völlig anderen Weg und orientieren sich dabei vor allem an alten Helden wie DISMEMBER und GRAVE. Die Band bringt dementsprechend keine inhaltlich frischen Impulse, erhält aber genau jenen Sound, mit dem die skandinavische Szene als Pendant zum amerikanischen Brutalo-Death in den mittleren 90ern groß geworden ist.
Auf der zweiten Scheibe "Cursed Redeemer" gibt es daher auch keine großen Überraschungen, allerdings achtmal feinste Schwedenkeule mit geringfügigem Melodie-Einsatz - und das lobt man sich in Zeiten, in denen gerade die alte Göteborg-Schule, die Fredman-Highlights und auch die groovigeren Auswüchse des Stockholm-Segments wie ein Relikt aus der Urzeit wirken.
Mit dem eröffnenden Titelsong legt MIASMAL auf dem Zweitling auch direkt einmal die Marschrute fest: anständig treibendes Gemörtel mit dreckigen Grooves und feinstem Geröchel steht auf dem Menüplan. Dazu kommt eine absolut bösartige Ausstrahlung, eine gelegentlich packend morbide Atmosphäre und eine Old-School-Attitüde, wie man sie heute nur noch selten so authentisch zu spüren bekommt. 'Whisky Train' galoppiert geradewegs in den Tod, 'Excelsior' scheint so manchem ENTOMBED-Song entsprungen zu sein. DISMEMBER gibt die Leitgedanken zu 'A Veiled Remembrance' und 'Until The Last' und mit einem melodischen Epos wie '2013' nimmt man die ganze Elchtod-Szene noch einmal in der Summe auf und präsentiert eine verzögerte Quintessenz in einem scheinbar völlig neuen Zeitalter.
Würde MIASMAL nun auch noch etwas mehr Eigenständigkeit investieren und sich nicht zu stark an den offenkundigen Wegbereitern orientieren, wäre die Bewertung noch einmal einen Zacken positiver. Doch die Grundaussage sollte klar und unmissverständlich sein: "Cursed Redeemer" ist Schweden-Death der feinsten Sorte, nicht originell, aber einfach gut!
Anspieltipps: Whisky Train, A Veiled Existence, 2013
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes