MIASMIC SERUM - Infected Seed
Mehr über Miasmic Serum
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Chaos Records
- Release:
- 14.06.2024
- Auditory Hallucinations
- Near-Death Visions
- Mortal Training
- Immortal Entity
- Neurotoxic Venom
- Lethal Bite
- Brain Walls
- Lost Control
- Ancient Initiation Rite
- Infected Seed
Stückwerk im thrashigen Todesblei-Segment.
Bei MIASMIC SERUM würde man gerne jetzt schon mal in die Livepräsenz hineinschauen, um feststellen zu können, was der Output auf "Infected Seed" wirklich taugt. Denn wenn man die Platte lediglich in der vorliegenden Fassung vorbeirauschen lässt, stößt man auf viele kleine Defizite, die vorrangig mit der endgültigen Produktion des Debüts zusammenhängen, und die gerne auch mal darüber hinwegtäuschen, dass hinter der Truppe ein bisschen mehr steckt als lediglich ein passabler Act im Grenzbereich von Thrash und Death Metal.
Was nämlich relativ nervig erscheint, ist der gelegentlich recht hölzerne Drumsound, aber auch die weniger voluminösen Riffs, die in der vorliegenden Stakkato-Variante ebenso drucklos erscheinen wie in den vielen kurzen Attacken, die MIASMIC SERUM in den zehn neuen Stücken setzt. Außerdem sind die Übergänge zwischen den beiden offenkundig bedienten Genres nicht immer fließend. Die Gitarren eröffnen einen thrashigen Diskurs, der hin und wieder von satten Todesblei-Walzen durchsetzt wird, aber irgendwie recht rumpelig zusammengehalten wird und folglich auch keine echten Spannungskurven zeichnet. Vieles auf "Infected Seed" ist nicht mehr als Stückwerk, geprägt von abgehackter Brutalität, aber nur latent effizient eingesetzten Aggro-Parts und einer stilistischen Mischung, die nie so recht zusammnenfinden will, obschon ihre Eckpfeiler eigentlich richtig gut zusammenpassen.
Was zuletzt auch fehlt, sind markante Charakteristika im Bandsound als solchem oder zumindest ein paar Eigenheiten, die nicht direkt zerpflückt werden können, und hier haben die Italiener nicht sonderlich viel zu bieten. Bleibt eben die Hoffnung, dass das Ganze livehaftig besser ballert und hier auch die fehlende Wucht kreiert werden kann, die großen Teilen der Scheibe tatsächlich abgeht. Für einen Erstling geht die Sache weitgehend noch in Ordnung, haut aaber niemanden wirklich vom Hocker. MIASMIC SERUM hat noch viel Luft nach oben, aber zumindest die Veranlagung, diese auch zu füllen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes