MICHAEL SCHENKER GROUP - Arachnophobiac
Mehr über Michael Schenker Group
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Mascot Records
- Evermore
- Illusion
- Arachnophobiac
- Rock And Roll Believer
- Into The Sands Of Time
- Weathervane
- Over Now
- One World
- Break The Cycle
- Alive
- Fatal Strike
Über Michael Schenker muss man wohl nicht mehr viel erzählen, da jeder sicherlich schon mal von diesem Ausnahme-Gitarristen gehört hat. Ich tue es aber trotzdem, auch wenn sicherlich einige wissen, dass seine Karriere bereits 1970 begann, als er im zarten Alter von 15 Jahren bei der Band seines Bruders, nämlich den SCORPIONS, eingestiegen ist. Nach "Lonesome Crow" stieg er bei den SCORPIONS jedoch aus und bei UFO ein, wo er mit "Phenomenon" einen gelungenen Einstand feierte. Es folgten "Obsession" und "Strangers In The Night", ehe er über den Umweg der SCORPIONS ("Lovedrive") seine erste eigene Band gründete, nämlich die MICHAEL SCHENKER GROUP. Unter diesem Namen veröffentlichte Michael u.a. "The Michael Schenker Group" und "M.S.G.", bevor nach dem Einstieg von Robin McAuley aus der MICHAEL SCHENKER GROUP die MCAULEY SCHENKER GROUP wurde. Nach drei Platten (u.a. "Perfect Timing") war auch diese Band Geschichte, und Michael tat sich wieder mit UFO zusammen. Doch auch dieses Mal war die Zusammenarbeit nicht von allzu langer Dauer, sodass sich Michael in den letzten Jahren wieder verstärkt auf seine Solo-Karriere konzentrieren konnte und Alben wie "Unforgiven" oder auch "Adventures Of The Imagination" aufnahm. Sein neuestes Werk hat den Titel "Arachnophobiac", bei dem er von Chris Logan (v.), Stu Hamm (b.) und Jeremy Colson unterstützt wurde...
Die MICHAEL SCHENKER GROUP findet mit 'Evermore' einen sehr guten Einstieg in das Album. Es handelt sich hierbei um ein Stück zeitlosen Hard Rocks, das - wie könnte es anders sein - vor allem von Michaels Gitarrenarbeit lebt. Im Wesentlichen ist es eigentlich nur ein Gitarrenriff, das sich durch den Song hindurchzieht, aber das sich gerade deswegen im Gehörgang festsetzt. Die Eingängigkeit ist aber auch in dem melodischen Chorus begründet, der schnell zum Mitsingen/-grölen einlädt. Bei 'Illusion' legt die MICHAEL SCHENKER GROUP dann einen Zahn zu, sodass ein richtig flotter Rocksong herausgekommen ist. Die melodische Seite bleibt natürlich auch hier nicht auf der Strecke, wobei hierfür vor allem auch Chris' Gesang verantwortlich ist. Der Titeltrack 'Arachnophobiac' kommt tempomäßig etwas verhaltener daher, aber aufgrund der kräftigen Gitarrenriffs bleibt die Heaviness auch hier erhalten. Nach diesem vom Rhythmus recht stampfigen Song geht es mit 'Rock And Roll Believer' wieder etwas schwungvoller zur Sache, und zu jedem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass Michael Schenker & Co. schon wissen, wovon sie hier reden. Bei 'Into The Sands Of Time' geht es dann sehr viel gemächlicher zu, und auch eine gehörige Portion an Blues ist hier nicht zu überhören. 'Weathervane' kommt ebenfalls sehr bluesig daher, aber im Gegensatz zum vorherigen Song geht die MICHAEL SCHENKER GROUP sehr viel dynamischer zu Werke. Auch in Sachen Groove wurde ordentlich zugelegt, sodass dieser Song gleich ins Ohr geht. 'Over Now' ist anschließend dann eine sehr ruhige Ballade, die zwar nicht weltbewegend, aber doch ganz nett anzuhören ist.
'One World' spielt sich wieder im Midtempo-Bereich ab, wobei dieser Song sehr stark von den Siebziger Jahren beeinflusst ist. Im Instrumentalteil kann Michael auch mit der entsprechenden Gitarrenarbeit aufwarten, und der mehrstimmige Chorus ist ebenfalls ganz gut gelungen. 'Break The Cycle' ist danach wieder ein geradliniger Rocker, der mit seinem recht simplen, aber zweckmäßigen Riffing einfach nur gute Laune verbreitet. In fast die gleiche Kerbe schlägt 'Alive', auch wenn dieses Stück mit den schnellen Gitarrenläufen bedeutend flotter daherkommt. Der Abschlusssong 'Fatal Strike' kommt dann noch einmal im Midtempo daher und ist ziemlich rifflastig ausgefallen, groovt darüber hinaus aber nicht schlecht...
Alles in allem ist der MICHAEL SCHENKER GROUP ein recht gutes, zeitloses Hardrock-Album gelungen. Technisch gibt es hier absolut nichts auszusetzen - klar! -, aber auch songwriterisch wurde ziemlich gute Arbeit geleistet. An frühere Glanztaten (s.o.) kann Michael zwar nicht anknüpfen, aber das war ja auch kaum zu erwarten. Und deshalb sollten alle, die mit dieser Art von Musik etwas anfangen können, ruhig mal das eine oder andere Ohr riskieren... (Metal-only-Freaks können sich das natürlich sparen!)
Anspieltipps: Evermore, Rock And Roll Believer, Weathervane
- Redakteur:
- Martin Schaich