MIDNIGHT - 7" Split Midnight/Shitfucker
Mehr über Midnight
- Genre:
- Black Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Hells Headbangers Records
- Release:
- 04.09.2015
- Sadist Sodomistic Seducer
- Nightmare Pt.2
Pech und Schwefel machen Musik.
Eine besser zusammengestellte Split hätten Hell's Headbangers in der nächsten Zeit sicher nicht abliefern können. MIDNIGHT und SHITFUCKER passen so gut zueinander wie Pech und Schwefel. Und so angeschwärzt und dreckig geht es auch auf der 7" zu. MIDNIGHT-Mastermind Athenar ist seiner anfänglichen Idee wieder treu geworden. Nach seiner zweiten, sehr erfolgreichen Album-Veröffentlichung "No Mercy For Mayhem" ist er wieder zu den EPs und Splits zurückgekehrt. Denn als Nebenprojekt zu Zeiten von BOULDER gegründet, sollte es mit MIDNIGHT eigentlich nie über ein paar Songs am Rande hinausgehen. Und auch SHITFUCKER hat mit "The Devil Must Be Driven Out With GISM" und nun dieser Split, etwas zurückgeschaltet.
Aber auch wenn es nur eine Split ist und sie nur jeweils einen Song pro Band für den Hörer bereithält, hat das Speed-Metal-Zweigespann von Hell‘s Headbangers bei der Musik selbst keine Mühe gescheut, um feinsten Blackened Heavy Metal abzuliefern, der zumindest bei MIDNIGHT an alte VENOM- und MOTÖRHEAD-Perlen erinnert. In welche Genreschublade beide Bands nun genau gehören, wird wie bei früheren Veröffentlichungen weiterhin umstritten bleiben. Ob Speed Metal, Black/Thrash oder Heavy Metal mit Black-Metal-Würze, kein Genre wird der hier angesprochenen Musik wirklich gerecht. Für Athenars ist es einfach reiner Heavy Metal, wenn nicht sogar Rock’n’Roll.
Bei 'Sadist Sodomistic Seducer' lässt allein schon der Titel auf einen klassischen MIDNIGHT-Song schließen. Wie bei 'All Hail Hell' oder 'You Can’t Stop Steel' geht der Name des Tracks lässig von der Zunge und lädt somit vielleicht gleich zum Mitschreien im Pit ein. Denn der Song ist vor allem schnell und erinnert durch seine Thrashbeats und shreddinggefüllten Riffs an frühe TOXIC HOLOCAUST-Veröffentlichungen wie zum Beispiel "War is Hell". Aber auch klassische Heavy-Metal-Passagen die sich durch eine spannungsaufbauende Ohrwurmmelodie, wie man sie schon auf "Satanic Royalty" hört, sind reichlich zu finden. Eigentlich könnte der Song direkt vom letzten Album des Amerikaner kommen. Komplett seiner Musik treu geblieben, ist das erste Stück der Scheibe ein Leckerbissen für jeden MIDNIGHT-Fan.
Was diesem jedoch auch gefallen könnte, ist das, was danach kommt. Nämlich 'Nightmare Pt.2' von SHITFUCKER. Die kontroversen Amerikaner komplettieren die Split mit rockig schnellen Black/Thrash, wenn man das dumpfe Geshredde auf den Gitarren so nennen darf, und machen weiterhin Lust auf Geplänkel im Mosh Pit. Der Song ist dreckig, ruppig und macht mit der quiekend schreienden Rotzstimme von Sänger Demonbitch dem Bandnamen alle Ehre. Für manche klingen SHITFUCKER wahrscheinlich wirklich nach Scheiße, dennoch hat die burleske Attitüde der Band sicherlich eine nicht zu verkennende Originalität.
Einziges Manko der Split - neben dem schnellen Ende - ist der Lautstärkeunterschied zwischen dem viel lauteren MIDNIGHT-Song und SHITFUCKERs 'Nightmare Pt.2'. Auch die Produktion lässt bei SHITFUCKER zu wünschen übrig, obwohl man darüber streiten kann ob der dumpfe Klang nicht tatsächlich gewollt ist, da er auch gut zur Musik passt.
Diese Split ist sicherlich nichts für die breiten Metalmassen, aber ein Großteil der Undergroundcommunity dürfte diese zwei Songs mit Freude erwarten. Lasst euch verführen vom 'Sadist Sodomistic Seducer' und eure kühnsten Träume werden zu 'Nightmare Pt.2'.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Scott Kutting