MIDNIGHT - No Mercy For Mayhem
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2014
Mehr über Midnight
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 19.08.2014
- Penetratal Curse
- Evil Like A Knife
- Prowling Leather
- No Mercy For Mayhem
- The Final Rape Of Night
- Degradation
- Woman Of Flame
- Try Suicide
- Whiplash Disaster
- Aggressive Crucifixion
- Destroy Tsunami's Power (CD Bonus Track)
Mehr Old School geht nicht!
Die Black Rock'n'Roller MIDNIGHT aus dem USA-Bundesstaat Ohio präsentieren dieser Tage ihr zweites vollständiges Scheibchen "No Mercy For Mayhem", das die musikalische Linie des feurigen Debüts "Satanic Royality" (2011) grandios fortführt. Stelllt euch vor, VENOM hätte nach der starken Klassikerscheibe "At War With Satan" den bisherigen Sound mit einer rotzigen Punk-Attitüde und einem leichten MOTÖRHEAD-Touch gemixt und ein ebenso starkes Songwriting wie auf "At War With Satan" an den Tag gelegt. Das Ergebnis dieser Anstrengungen würde in etwa so aus den Boxen böllern wie "No Mercy For Mayhem"!
Gute Voraussetzungen also für eine herrlich rohe, geradlinige Scheibe für die Kuttenträger-Community? Yes, Folks! Rock'n'rollige Speed-Nummern wie das eröffnende 'Evil Like A Knife' lassen sich in Nullkommanix mitshouten und gehen derart in Fleisch und Blut über, dass man eigenlich nur völlig entrückt durchbangen und die Faust in die Höhe schwingen möchte. Auf dem Debütalbum "Welcome To Hell" von VENOM wäre dieser Titel glatt als eines der großen Highlights bezeichnet worden. 'Prowling Leather' ist tempomäßig etwas gemäßigter und wird breitbeinig und mit dominant wummernder Basslinie von Frontmann Athenar (Bass/Gesang und Gitarre) ins Mikro gegiftet. Als weitere musikalische Ausrufezeichen sind das rotzige 'Degradation' und das mächtig in der Magengrube wummernde 'Try Suicide' zu nennen. Bei derart angeschwärztem Speed'n'Roll mit ursprünglicher Punk-Attitüde ist Widerstand von vornherein zwecklos. Sollte ich noch die Perle 'Whiplash Disaster' in den Raum werfen? Alter Verwalter!
Zwischenfazit: "No Mery For Mayhem" ist ein Leckerschmecker für alle, die nicht ohne die alten VENOM können beziehungsweise die allgemein auf Bands in der Schnittmenge von rock'n'rolligem Speed/Black Metal stehen. Mehr Old School geht nicht! Dazu eine herrliche organische, vergleichsweise transparente Produktion, wie sie in den 1980ern gefahren wurde und fertig ist eine Platte, die den Verfasser dieser Zeilen nicht mehr loslässt.
Der Clou der neuen MIDNIGHT-Scheibe ist jedoch die limitierte Erstauflage. Sie enthält mit 'Destroy Tsunami's Power' eine sehr massiv nach vorn treibendene Abgeh-Nummer im Uptempo Modus. Dank donnernder Doublebass und einer starken Leistung am Mikro ist dieses Stück eine echte Bombe. Außerdem kommt "No Mercy For Mayhem" inklusive einer Live-CD. Sie enthält den 2013 auf limitiertem Vinyl erschienenen Quasi-Live-Bootleg "Alive On The Streets Of Cleveland", der am 29.10.2011 in Cleveland (Ohio) aufgenommen wurde. Neun Songs in 30 Minuten blies das Abriss-Kommando seinerzeit in die Menge, darunter Live-Granaten wie 'Unholy And Rotten', 'Black Rock'n'Roll' und 'Violence On Violence'. Vor allem aufgrund der Spielfreude und den angepissten Vocals von Athenar gibt dieser coole(!) Livemitschnitt einen unverfälschten, sehr direkten Eindruck, was es heißt, wenn MIDNIGHT die Bude abfackeln. Klanglich klingt das Ganze nach einem muffigen, besseren Bootleg, wobei besonders Bass und Gesang jedoch sehr gut rüberkommen. Ich für meinen Teil bin von dieser Draufgabe restlos begeistert und darf euch aus diesem Grund nahelegen, gleich die Limited Edition dieses Werkes zu verhaften.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga