MIDNIGHT - Sakada
Mehr über Midnight
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Black Lotus
- Release:
- 25.04.2005
- Incubus
- Berber Trails
- Little Mary Sunshine
- Miss Katie
- War
- Pain
- Sakada
- Lost Boy
- Cat Song
Wer die ersten beiden Werke von CRIMSON GLORY in seinem Regal stehen hat, wird wissen, dass MIDNIGHT nicht weniger als eine Legende ist. Der Mann mit der mystischen Stimme ist einer der Gründe dafür, warum ich auch heute noch gern und regelmäßig das Debüt und "Transcendence" einlege und bei Songs wie 'Lost Reflections', 'Painted Skies' oder 'Lonely' eine meterdicke Gänsehaut bekomme. Das sind unsterbliche Sternstunden des Metal.
Nachdem sich Midnight aus dem Musikbusiness zurückgezogen hatte, vergingen also 15(!) Jahre, bis er jetzt wieder zurückkehrte. Midnight also auf den Spuren des ehemaligen FATES-WARNING-Sängers Jon Arch, der 2003 ein viel umjubeltes Comeback feierte? Ich denke nicht. Denn dafür ist "Sakada" schlicht nicht gut genug.
Ich könnte MIDNIGHT für den Mut bewundern, ein so experimentelles, oft psychedelisches, ziemlich abwechslungsreiches und sicher auch unvorhersehbares Album einzuspielen. Doch Fakt ist, dass mich die neun Songs auf "Sakada" bislang einfach nicht packen können und ich gar immer mal wieder darüber nachdenke, die CD einfach auszumachen.
Dabei geht es mit dem mystischen 'Incubus' noch gut los. Erinnert gar entfernt an CRIMSON GLORY. Den orientalischen Beginn von 'Berber Trails' finde ich auch richtig cool. Doch leider bleiben sowohl Spannungsbögen als auch schöne Vocallines aus. Das folgende Doppel 'Little Mary Sunshine' und 'Miss Katie' sind abgedrehte, psychedelische Nummern, wo mich der Gesang von Midnight sogar nervt. Und hier sind wir an einem Punkt, den ich bei einer Legende nie erreichen möchte.
Leider wird es mit den folgenden Stücken nicht wirklich besser. Zwar sind 'War' und 'Pain' zumindest ansatzweise Rockmusik, doch das leidende, psychedelische Element will mir einfach überhaupt nicht reinlaufen. Im über sechsminütigen, akustischen Titelsong passiert gar nix. 'Lost Boy' klingt nach leidender Karibikstrandstimmung und schlussendlich der 'Cat Song' nach irgendeinem schrägen Musical.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Produktion viel zu dünn ist und damit die seltenen, rockigen Momente nicht den nötigen Druck haben. Ärgerlich.
Nee, sorry. Ich kann nach der mehrfachen Einfuhr von "Sakada" nur alle alten CRIMSON-GLORY-Fans davor warnen, dieses Album ohne vorheriges Hören zu kaufen. Dass MIDNIGHT nicht mehr wie im Jahre 1988 klingen will, ist völlig okay. Er soll sich halt nur nicht wundern, wenn das kaum mehr jemand hören mag. Ich lege jetzt "Transcendence" ein.
Anspieltipp: Incubus
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk