MIDNIGHT - Sweet Death And Ecstasy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2017
Mehr über Midnight
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 15.12.2017
- Crushed By Demons
- Penetratal Ecstasy
- Here Comes Sweet Death
- Melting Brain
- Rabid!
- Bitch Mongrel
- Poison Trash
- Before My Time In Hell
Cronos dürfte stolz sein...
Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Schaffen von MIDNIGHT bisher eher rudimentär verfolgt und kann somit über die Vorgänger nur berichten, dass ich das alte Zeug beim kurzen Reinhören zwar ziemlich geil fand, mich mit den Alben aber nie wirklich bewusst beschäftigt hatte. Ein Umstand, der sich nun aber definitiv ändern wird, soviel ist sicher!
"Sweet Death And Ecstasy" dreht nun bestimmt zum über zwanzigsten Mal seine Runden, hat mir die letzten Wochen bereits die ein oder andere Autofahrt versüßt und macht noch immer so viel Spaß wie zu Beginn. Dazu trägt der Umstand bei, dass die Scheibe gerade mal in etwas mehr als einer halben Stunde genau auf den Punkt kommt und mit einfach nur fantastischen Songs glänzt, die zu jeder Sekunde die Faust in die Luft schnellen lässt und Fans des einfach gestrickten Heavy Metal zum kollektiven Ausrasten bringt. Mag man es etwas progressiver, wird man sich ebenso angeekelt wegdrehen wie bei einer vergleichbaren Band wie SAVAGE MASTER (deren "With Whips And Chains" für mich zum Geilsten zählt, was in den letzten Jahren veröffentlicht wurde). Steht man allerdings auf Bands wie VENOM, dann findet man man hier in jeder Note seine Erfüllung und kann einen VENOM-Worshipper wie 'Melting Brain' bereits beim zweiten Hören fehlerfrei mitgrölen.
Neben den erwähnten Erfindern des Black Metal scheinen aber auch andere Vertreter der NWOBHM zu jeder Zeit im Songwriting durch, manchmal kommt gar eine Vorliebe für Classic Rock durch, was in Zusammenhang mit dem asseligen Gegröle (Cronos-Style) eine unschlagbare Mischung ergibt. Alleine der Opener 'Crushed By Demons' dreht mal kurz alles durch den Wolf und überrascht mit einigen Wendungen im Refrain. Während der erste und zweite Refrain noch dahingerotzt wird, dreht man ihn beim dritten Mal in ein wahres Melodiemonster mit richtig geilen Gitarrenharmonien, hat im letzten Part den Rock für sich gepachtet und wartet mit geilen, simplen aber effektiven Gitarrensoli auf.
Und dann gibt es da die Speed-Monster, die dich einfach wahnsinnig machen. Bei 'Poison Trash' und 'Penetratal Ecstasy' möchte man einfach nur noch im Vollrausch sein Wohnzimmer kleinhacken und mit Fäkalien die Wände verschönern. All das passt aber wunderbar mit einem melodischen Hookmonster wie dem Rausschmeißer 'Before My Time In Hell' unter einen Hut und macht so dermaßen viel Spaß, dass man einfach nicht ruhig bleiben kann und will.
Wie aber oben bereits erwähnt, ist das neue Werk des Amerikaners nichts für Schöngeister und Technikbegeisterte. Dass man mit simpel strukturierten Songs im Assi-Style aber echte Hits schreiben kann, haben VENOM mit "Welcome To Hell" und "Black Metal" damals eindrucksvoll bewiesen. Und ich bin mir sicher, wäre "Sweet Death And Ecstasy" zu genau dieser Zeit erschienen, wäre das Ding heute ebenfalls ein waschechter Klassiker. Leider kommt die Platte knapp 40 Jahre zu spät und wird somit eher ein Fall für ein paar unverbesserliche Freaks. Ich zähle mich mal dazu, drücke die Repeat-Taste und gratuliere zu einem der besten Echt-Metall-Alben des Jahres!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Michael Meyer