MIDNIGHT FORCE - Goddodin
Mehr über Midnight Force
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 25.10.2019
- Eternal Emperor
- The Doom Of Kiev
- In Lindisfarne it Lay
- Walls Of Acre
- Parthia
- Covenant
- Over the Phantom Sea
- Y Goddodin
Der passende Zweitling, stark wie erhofft.
Nachdem der Erstling von MIDNIGHT FORCE auch in unserer Redaktion letztes Jahr ziemlich eingeschlagen hatte, war ich schon sehr gespannt, wie es mit "Goddodin" weitergehen würde. Dass es sich grundsätzlich um eine Band handelt, die man im traditionellen Underground-Metal auf dem Schirm haben sollte, muss ich hier sicher nicht betonen. Die Schotten feuern ihren rohen, energetischen Metal auch hier wieder aus allen Rohren auf uns los. Dabei klingt die Scheibe weitestgehend wie eine verloren gegangene Perle aus dem Jahr 1982. Hier ist der Metal phasenweise fast protometallisch, erinnert daher auch an Granaten wie ASIA (US), ASHBURY, LEGEND (US und UK!) oder an die Könige dieses Sounds schlechthin - die Engländer WYTCH HAZEL. Dabei ist der Sound nicht unbedingt etwas für Schöngeister und klingt weiterhin sehr ungehobelt. Auch beim Gesang wird nicht zwingend jeder Ton sauber getroffen. Ich persönlich finde es sympathisch, dass die Truppe nicht krampfhaft "professioneller" geworden ist, sondern sich ihren urigen Charme erhalten konnte. Durch den recht dumpfen Sound sind die Soli zwar manchmal etwas unsauber zu hören, aber hier haben wir es eben mit echtem Hard Rock / Heavy Metal zu tun; da geht es nicht um High-End-Produktionen.
Das wunderbar warme Artwork im Stile eines eher unfrommen Kirchenfensters passt zum warmen Klang der Songs, die oft auch einen stark folkigen Charakter aufweisen. Es fällt weiter auf, dass es kaum prominente Verbindungen der Band gibt. Sie spielen nicht auf den einschlägigen Festivals, keiner spielt bei anderen namhaften Bands mit, und mit dem neuen Label Iron Shield Records ist man auch bei einer im Underground wirklich kleinen Nummer unter Vertrag - immerhin finden oder fanden sich hier aber auch Bands wie BLACK MASS, POWERGAME, RAVAGER, SEASONS OF THE WOLF oder TUNGSTEN AXE, die die meisten Traditionalisten zumindest vom Namen her kennen dürften. Die große Promotion wird es aber trotzdem nicht geben.
Daher lege ich dieses Scheibchen all denen ans Herz, die wirklich auf uralten, handgemachten, traditionsbewussten Stahl schielen, der völlig auf jegliche Fist-Rais-Stilistik verzichtet, sondern durch magische Melodien überzeugt. Proto-Epic-Metal gibt es in dieser Form momentan sonst nur bei wenigen Bands wie SPELL, LEGENDRY oder natürlich WYTCH HAZEL. Und wer auf diese Bands abfährt, hat nicht nur nachweislich einen guten Musikgeschmack, sondern sollte auch MIDNIGHT FORCE kennen.
Anspieltipps: Eternal Emperor, In Lindisfarne It Lay, Walls Of Acre, Over The Phantom Sea.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer