MIDNIGHT PREY - Uncertain Times
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Midnight Prey
- Genre:
- Heavy/Speed Metal / Punk
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 08.11.2019
- Stoff
- Black Forest
- The Tower
- Wenn es von vorn beginnt
- We Lose
- Uncertain Times
- The Fall (Into The Atmosphere)
Zeitlose Metalkunst aus Hamburg.
Das Debütalbum der zugezogenen Hamburger MIDNIGHT PREY beeindruckte mich schon beim ersten Durchgang. Seitdem folgten so einige Durchläufe, der verschobene Release (ursprünglich sollte das Album schon Mitte September erscheinen) gab mir noch mehr Zeit, bis ich endlich diese Worte eintippen sollte. Klar, das Label Dying Victims steht grundsätzlich für Qualität, aber was da immer ans Tageslicht gefördert wird, begeistert und überrascht immer wieder. Wer MIDNIGHT PREY schon kennen sollte - in den letzten fünf Jahren erschienen immerhin schon einige Singles und eine EP -, der dürfte auf "Uncertain Times" schon gut vorbereitet sein. Mich hingegen trifft bei dem Material fast der Schlag.
MIDNIGHT PREY schert sich nicht groß um Konventionen und Heldenverehrung, stattdessen wird munter durcheinander geworfen. Hard Rock der Siebziger, Heavy Metal der Achtziger, Speed Metal und Punk werden genauso verbunden, wie Sänger Winston Ziller deutsche und englische Texte, mal einfühlsam, mal grimmig, mischt. Heraus kommt eine ganz wunderbare Legierung. Wohlig warm und clean produziert wirkt das Album wie ein dynamischer Wirbelsturm. Beinahe krautig-progressive Gitarrensoli fügen sich beispielsweise nahtlos in punkige Speed-Abfahrten ein, als wäre nichts dabei. Doch bei aller Geschwindigkeit bleibt die Stimmung oft melancholisch und verträumt. Das liegt zum einen an Winstons dunkler Stimmfarbe, zum anderen an den großartigen Basslines von Daniel Friesen und den erwähnten Soli. Dass sich MIDNIGHT PREY dennoch wie Speed Metal anfühlt, hängt wohl am deutlichsten mit dem harten Drumming von Hannes Ruhland zusammen, der die Geschichte vorantreibt.
Damit wäre das Trio auch benannt, das "Uncertain Times" eingespielt hat. Darauf enthalten sind sieben zeit- und scheuklappenlose Hits und keine einzige überflüssige Note. Die siebenunddreißigeinhalb Minuten vergehen wir im Fluge und ehe man sich versieht, beginnt das MIDNIGHT PREY-Erstwerk schon wieder von vorn. Ein Album für die Dauerrotation, was folgerichtig die folgende Note auszulösen hat.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marius Luehring