MIKULASOVA, PAVLA - Mirrors
Mehr über Mikulasova, Pavla
- Genre:
- Songwriter / Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Decadence Records
- Release:
- 07.12.2012
- Anonymous Day
- Black Out
- Desaparecidos
- Grandmother
- The Little Angels
- Lullaby
- Overdose
- Sweet Dreams
- Sweet Girl
- The Horses
- The Magic Mirror
- Timeless
Tiefgehender Songwriter-Pop!
Die tschechische Sängerin hat laut ihrer Biographie, auf die ich mich stützen muss, da dies mein Erstkontakt mit der Dame ist, eine musikalische Odyssee hinter sich, immer auf der Suche nach ihrem Sound, ihrem Platz im Musikbusiness. Was in jungen Jahren mit Piano und Gesang begann und in Chor und Kirchenorgel mündete, sublimiert nun in den zwölf Kompositionen auf dem Album "Mirror".
Stilistisch ordnet sich Pavla zwischen Pop und Songwriter ein. Dabei ist alles, was auf "Mirror" zu hören ist, einhundert Prozent Pavla Mikulasova (okay, abgesehen von ein paar unterstützenden Gesangslinien in 'Magic Mirror' und 'Overdose'). Keyboards und Piano, Drumcomputer, Gesang. Drumcomputer? Ja. Und es stört zumeist nicht so sehr, denn das Augenmerk liegt auf dem Gesang, und allein deswegen schon darf man Pavla in die gleiche Schublade einordnen wie frühe Tora Amos oder Kate Bush, die ich gelegentlich stilistisch deutlich zu vernehmen denke, am offensichtlichsten in 'Desaparecidos'. Pavla selbst hat eine angenehme Stimme, singt aber eher leise und gehaucht, denn kräftig, dafür auch weniger exaltiert, um den Vergleich mit Kate zu vollenden.
Während jeder einzelne Song schön und emotional anrührend ist, führt die identische Instrumentierung und der immer gleiche Stil zu einem gewissen Gewöhnungseffekt, was dazu führt dass man emotional nicht auf Albumlänge den Weg mitzugehen vermag, es sei denn, man konzentriert sich vollständig auf "Mirror". Diesbezüglich wird das Album vom Anspruch und der Biographie Pavlas überschattet, was nicht immer zu Verbesserung führt, sondern beim Hörer erschöpfend wirken kann. Zwölf Songs auf gleichbleibend konzentrationsforderndem Niveau sind dann doch zuviel.
Jeder einzelne Song für sich allerdings ist eine prachtvolle, kleine Reise ins Herz einer jungen Frau, die uns mitnimmt und eine Welt malt voller dunkler Töne und gelegentlichen Sonnenstrahlen, deren Wirkung umso intensiver ist. Da ich auch von oben genannten Damen selten Alben komplett höre, mache ich Pavla die relative Einförmigkeit nicht zum Vorwurf und empfehle, sich einmal einen Song anzuhören, wenn man stilistisch mit dieser Musik etwas anfangen kann. Denn das treffendste Attribut für "Mirror" ist: schön.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger