MILITIA (TEX) - The Second Coming
Mehr über Militia (Tex)
- Genre:
- Power / Speed / Thrash Metal
- Label:
- Skol Records
- Release:
- 29.01.2021
- Objective: Termination
- Salem Square
- The Sybling
- Thrash To Destroy
- Onslaught
- Metal Axe
- Search For Steel
- Regiments Of Death
- Talking To The Stone
- No Submission
Endlich ohne Kleinkredit zu erhalten: Die Songs von "The Sybling"!
Ihre 1986 aufgelegte EP "The Sybling" zählt fraglos zu den gesuchtesten Tonträgern im gesamten Metal-Bereich und wird - wenn überhaupt aufzutreiben - seit langer Zeit schon zu horrenden Summen gehandelt. Ob das einer der Gründe für die Herrschaften gewesen ist, MILITIA 2008 wieder an den Start zu bringen? Keine Ahnung, wir wollen jedoch niemandem etwas unterstellen, schließlich war Motivation für einige Zeit sehr wohl vorhanden. Diese gipfelte in einem umjubelten Auftritt beim "Keep It True"-Festival im Jahr darauf sowie 2012 in der Veröffentlichung von neuem Material unter dem Titel "Strength And Honor".
Danach wurde es jedoch wieder ruhiger um die Herrschaften aus Austin und zuletzt war der Name erneut höchstens in Sammler-Kreisen ein Thema. Wobei mehr denn je von unfassbaren Summen die Rede war, die nicht einmal ansatzweise mit der Tatsache, dass nur 100 Exemplare von "The Sybling" gepresst wurden, in Einklag zu bringen sind. Auch nicht damit, dass es sich dabei um die einzige Vinyl-Veröffentlichung dieser, ursprünglich keine fünf Jahre lang aktiven Band handelt.
Wie auch immer, für ein wenig Abhilfe (und wohl auch für diverse Kontostände) sorgt nun das von Bart Gabriel geführte Label Skol Records. Unter dem Titel "The Second Coming" veröffentlicht der umtriebige Kerl nämlich eine Compilaton, die das gesamte Frühwerk von MILITIA beinhaltet. Dazu zählen neben den drei Tracks der erwähnten Ultra-Rarität insgesamt sieben Demo-Tracks.
Die zwar keineswegs amateurhaft, aber doch noch etwas ungestüm wirkenden Brecher 'Metal Axe', 'Search For Steel' und 'Regiments Of Death' stammen von der ersten Demo mit dem Titel "Regiments Of Death" und dokumentieren den ersten Karriereschritt der Texaner. Das noch vor "The Sybling" aufgenommene Material hat zwar seinen Charme, klingt aber im Vergleich zu später aufgenommenen Nummern doch noch etwas hölzern. Bei den, diese Compilation eröffnenden Nummern 'Objective: Termination', 'Salem Square' und dem Instrumental 'The Sybling', die allesamt auf der Kult-EP verewigt sind, ist dann ein gehöriger Entwicklungsschritt, vor allem hinsichtlich des technischen Aspekts festzustellen. Ob man die Musik der Band zum damaligen Zeitpunkt nun eher dem Thrash, oder doch dem Speed Metal zuordnen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Mit einer Mischung daraus, der zudem eine gewaltige Portion Power Metal verabreicht wurde, sowie dem Terminus "Texas Metal" liegt man aber definitiv korrekt.
Letztgenanntes galt ja zum damaligen Zeitpunkt, und lange Zeit später, nicht bloß als geographische Zuordnung für Bands, sondern durchaus auch als Qualitätsmerkmal. Unbedingt erwähnt werden muss auch, dass Sänger Mike Soliz vor den Aufnahmen von "The Sybing" gewaltig an Selbstvertrauen gewonnen hatte. Klingt er darauf doch wesentlich souveräner als zuvor und brilliert zudem in wagemutig hohen Gesangsregionen. Das trifft auch auf seine Performance in den Songs des 1986 den vorübergehenden Schwanengesang markierenden Demo-Tapes "No Submission" zu, die "The Second Coming" beenden.
Dennoch führten diese Nummern damals zu seinem Abschied, schließlich war die weniger technische Ausrichtung des Materials nicht unbedingt seine Schiene. Da sich die Band intern leider überhaupt nicht auf eine gemeinsame Gangart einigen konnte, sollte es das mit dem Output von MILITIA in den 80ern gewesen sein. Der Rest ist Geschichte.
Wer also das dringende Bedürfnis verspürt "The Sybling" zumindest in Form dieser Compilation in Händen halten und auflegen zu dürfen, kommt an dieser, von Bart persönlich remasterten CD (oder der Vinyl-Ausgabe davon über High Roller, die auf vergleichsweise großzügig bemessene 1000 Exemplare limitiert ist) definitiv nicht vorbei!
- Redakteur:
- Walter Scheurer