MILK+ - Who Was Mr. Feldman
Mehr über Milk+
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pate/Edel
- Release:
- 31.07.2009
- Celadoár
- Zensmark
- Paragon Negative
- Seksy Surprise
- Stephead
- Drencrom
- Ephemerol
- Synthemesc
- Who Was Mr. Feldman
- 409: Ichikawa Story
Eine Platte, die alles andere als gewöhnlich tönt. Aber ist sie deshalb auch gut?
Etwas eigenwillig klingt es ja schon, was man auf dem Rundling "Who Was Mr. Feldman" zu hören bekommt. Die Songs wirken zumeist abgehackt und sperrig, oftmals hat das strukturell was von Jazz. Ich muss gestehen, dass es schwer fällt, sich so etwas über die gesamte Länge einer Platte anzuhören, da die Musik auf Dauer ziemlich anstrengt. Wenn ein Song Gefahr läuft, zu sehr ins Harmonische abzudriften, wird er mit einer holprigen Passage in eine komplett andere Richtung gelenkt. Trotz dieser unkonventionellen Ausrichtung kommen die einzelnen Stücke zumeist mit dem gleichen Songaufbau daher - wilde, sperrige Parts wechseln sich in steter Regelmäßigkeit mit ruhigen Gitarrenmelodien und klarem Gesang ab. Das ist vielleicht das Kurioseste an diesem Album: Trotz der nicht gerade leicht zu konsumierenden Kost ist eine gewisse Gleichförmigkeit des Materials zu konstatieren, was bei dieser Art von komplexer Musik mit innovativem Ansatz durchaus verwundert.
Dabei ist auch der Gesang recht gewöhnungsbedürftig und nicht dazu geeignet, dem Album in positiver Hinsicht einen Stempel aufzudrücken. Soundtechnisch fehlt mir hier zudem der Unterbau mit einem deutlich wahrnehmbaren Bass, dafür kommen die Songs zumeist ziemlich verspielt daher, ohne dabei wirklich schlüssig zu wirken. Dieser Eindruck, dass es MILK+ auf diesem Rundling einfach nicht gelingt, auf den Punkt zu kommen, verfestigt sich mit zunehmender Hördauer und kann letztlich an kaum einer Stelle entkräftet werden. Es tauchen zwar immer wieder gute Passagen auf (zumeist die ruhigen, melodischen Stellen), wie beispielsweise im überzeugenden Opener 'Celadoár', aber die kommen zu selten zum Zuge, um für einen besseren Gesamteindruck zu sorgen. Auf "Who Was Mr. Feldman" ist einfach zu viel "lala" und zu wenig Griffiges. Was die Melodieführung (da gibt es wie gesagt ein paar melodisch-sphärische Passagen, die richtig gut ins Ohr gehen) und die musikalischen Fähigkeiten der Beteiligten betrifft, haben MILK+ mit Sicherheit einiges auf dem Kasten, nur wird das vorhandene Potenzial auf dieser Scheibe kaum ausgeschöpft.
Anspieltipps: Celadoár, Zensmark, Who Was Mr. Feldman
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer