MILKING THE GOATMACHINE - Stallzeit
Mehr über Milking The Goatmachine
- Genre:
- Deathgrind
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- NoiseArt Records
- Release:
- 28.03.2013
- Only Goat Can Judge Me
- Goatriders In The Sky
- Stallzeit
- 3 Room Shed
- Goatpainter
- The Day I Lost My Bell
- Salt Lick City
- Milk 'Em All
- Hornbreaker
- Whoola Hoove Groove
- Strawless
- Look @ These
- When a Goat Loves a Woman
- Udder Infection
- In 10 Years We Are Old School
Ihr Ziegen erhebt euch
Die neue MILKING THE GOATMACHINE-Scheibe ist da und stellt bereits den vierten Release der produktiven Paarhufer da. "Stallzeit" heißt das neuste Werk von Goatleeb und Goatfreed und erinnert vom Titel her an das VARG-Debütalbum "Wolfszeit", dem wolf-verliebten Quasi-Widersacher der Ziegenböcke. Ob es nun eine absichtliche Anspielung oder Zufall ist, ist nicht klar. Umso offensichtlicher ist dafür, dass die Ziegenmaschine bei ihrem aktuellen Album einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht hat. Nachdem nämlich "Clockwork Udder" auf Dauer etwas abgegriffen und lauwarm daher kam, scheinen die beiden Geißlein wieder die kreativen Akkus aufgeladen zu haben und überzeugen mit einem eindrucksvollen Album, das sich irgendwo zwischen Deathgrind, Brutal Death und Groove Metal einordnen lässt.
Die einzelnen Songs haben wie immer Titel, die bockige Anspielungen auf Klassiker der Musikgeschichte sind und hören dabei auf so klangvolle Namen wie 'Goatriders In The Sky' oder 'Milk 'Em All' (das vor allem durch seinen Text kultverdächtig ist). Jeder Witz sitzt dabei freilich nicht und so Jux-Namen wie 'Goatpainter' oder 'Hornbreaker' wirken auch etwas erzwungen, aber dafür kann man sich nicht über die musikalische Qualität beschweren. Neben den genannten Zutaten werden dabei auch andere Einflüsse wie etwa EVOCATION-Riffing (siehe 'The Day I Lost My Bell') oder Mitgröl-Refrains (wie im Titeltrack) verwendet. Samples dürfen auch beim neuen Full-Length nicht fehlen und so hört man bei 'Strawless' mittendrin die bekannte Benny-Hill-Melodie, während 'Look @ These' durch den verwendeten Einspieler zu Anfang und das Groove-Gewitter im weiteren Verlauf Erinnerungen an 'Ding Dong' vom Zweitling weckt.
Mit 16 Liedern wirkt das Album auf den ersten Blick etwas sperrig, aber wird wieder dadurch kompakter, dass die Lieder im Schnitt nur zweieinhalb Minuten dauern und somit selten Zeit für Langeweile lassen.
Etwas misslungen ist allerdings der letzte Titel 'Ace Of Spades', der MOTÖRHEAD zwar versucht gerecht zu werden, aber mehr an billigen Deathcore als an räudigen Heavyrock erinnert. Zum Glück bleibt diese etwas abgedroschene Cover-Version, der einzige Ausfall im Portfolio von "Stallzeit". Insgesamt machen die beiden Zicklein eine sehr gute Figur und beweisen, dass mit MILKING THE GOATMACHINE auch noch im vierten Anlauf zu rechnen ist. Besonders, wenn die Band den Spaßfaktor etwas zurückschraubt und sich auf ernsthaften Deathgrind fokussiert, macht sie eine Menge Freude. So gilt auch hier das alte Motto: weniger ist manchmal mehr.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner