MINOTAUR - Power Of Darkness
Mehr über Minotaur
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 01.11.2010
- Into The Temple
- Fierce Fight
- Incubus
- Maggots In My Body
- Apocalyptic Trials
- Prelude
- Necromancer
- The Power Of Darkness
- Praise Hell
- Banished And Forsaken
- Metal Mayhem
- Wasted
Ein Rohdiamant in Sachen deutscher Thrash-Geschichte
Wir schreiben das Jahr 1985: CHAINSAW veröffentlichen ihre einzige Scheibe "Hell's Burnin' Up!" und SODOM knüppelten mit "In The Sign Of Evil" ein Jahr zuvor alles zusammen. Mille und KREATOR stellen mit "Endless Pain" ein beeindruckendes und vor allem gewaltiges Debüt-Statement dar und ASSASSIN sorgen insbesondere im Underground für Furore. Der Sound damals war roh, extrem schnell, gewaltig und lässt auch heutzutage noch jeden Alt-Thrasher die Wände hochgaloppieren. Hörbar von Veteranen wie SLAYER und Cronos' bösen Buben beeinflusst, hatten beinah alle deutschen Thrash-Metal-Bands Mitte der 80er ihren ganz eigenen Charme, Philosophie und enormen Wiedererkennungswert. Kapellen wie POISON, NECRONOMICON, DARKNESS und auch die Norddeutschen von MINOTAUR standen diesem in nichts nach. Speziell die letztgenannten veröffentlichten drei Jahre darauf ein hartes Debüt-Brett, welches die Aura vergangener Tage perfekt einfängt. "Power Of Darkness" wird nun 22 Jahre später nochmals mit einer Hand voll Bonustracks veröffentlicht und gelangt somit in die Köpfe vieler Nostalgiker zurück.
Der unbändige, einfach unbeschwerliche und brachiale Sound von damals wurde nicht durch moderne Techniken verfälscht, sodass die Zeitreise in die Ursuppe zerstörerischer Klänge ohne weiteres vollzogen werden kann. Knüppelharte Stampfer der Marke 'Maggots In My Body', das stark Black-Metal-lastige 'Necromancer' oder der Titeltrack reihen sich hier an wahre Speed-Granaten wie 'Fierce Fight' oder 'Incubus'. Eingeleitet wird das Ganze vom mehr als starkem 'Into The Temple'. Thrash-Metal in seiner rohesten, aber wie ich finde besten Form. Hier stimmt nicht jeder Ton, dort verspielt man sich auch mal gerne, dennoch wird die Scheibe jedem gefallen, der mit den oben genannten Bands etwas anfangen kann.
"Power Of Darkness" wurde zudem mit einigen Leckerbissen aufgepeppelt, die die Hamburger Truppe letztes Jahr im Rahmen ihrer Comeback-Scheibe "God May Show You Mercy…We Will Not" (Vorsicht: Geheimtipp) bereits eingespielt wurde. Sie lassen die Wände beben und werden jedem Old-Schooler die Freudentränen in die Augen treiben. Insbesondere haben es mir hier 'Praise Hell', sowie 'Wasted' angetan. Man wünscht sich beim kompletten Hören von "Power Of Darkness" diese locker-flockige Zeit zurück, die dank Bands wie eben MINOTAUR nun doch nicht vergessen wird. Ein starkes Debüt, was uns hier vor mehr als zwei Dekaden beehrt hat. Sehr schade, dass die Jungs nie wirklich aus dem Underground emporsteigen konnten. Mit dieser jungen Thrash-Metal-Perle hätte man es definitiv verdient.
Anspieltipps: Incubus, Maggots In My Body, Praise Hell, Wasted
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp