MINSK - With Echoes In The Movement Of Stone
Mehr über Minsk
- Genre:
- Ambient/Metal/ Doom/Postrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse/ Rough Trade
- Release:
- 29.05.2009
- Three Moons
- The Shore of Transcendence
- Almitra's Premonition
- Means To An End
- Crescent Mirror
- Pisgah
- Consumed By Horizons Of Fire
- Requiem: From Substance To Silence
Monumental und sehr präsent. MINSK legen ihre gesamte menschliche Gefühlswelt offen.
MINSK sollte schon lange kein geheimer Geheimtipp mehr sein, so voll wie deren Alben arrangiert sind. Monumental ist noch eine recht vage Beschreibung. Nachdem so ein beschrubbter Club hier in der Nähe erst direkt am Tag des Auftrittes per Mailnewsletter bekannt gab, dass eben MINSK in der Stadt sein werden, steigerte sich meine Abneigung gegen "Unsere–Auftritte-sind-aber-so-was-von-geheim!"-Attitüden in das Unermessliche. Es ist schon sehr angenehm, dass sich D.I.Y. als eine Art Gegensicht in den letzten Jahren etabliert hat, aber das war echt kurzfristig. So habe ich am Auftrittsaprilabend zeitgleich weinend in meine Pflichten hineingeheult. Und es standen bei diesen hervorragenden Wildmelancholikern bestimmt wieder nur zwanzig eingeweihte Hanseln vor übermüdeter Band. Kein Wunder, dass so einige da an den Grundfesten ihres künstlerischen Schaffens zweifeln.
Egal, hier ist "With Echoes In The Movement Of Stone". Eine Offenbarung mal wieder, ein Auf und Ab, ein Meisterwerk. Natürlich. MINSK sind gekommen. Um Atmosphären zu schaffen, zu härten oder gleich wieder zu zerstören. Schweben auf einer Basslinie, die sich auf die kommenden Fragen legt, kontrollieren den Hörer, wenn er sich auf sie einlässt und wissen trotzdem so wenig Antworten. Wie wir alle. Kein Beitrag gleicht dem anderen, es ist eher so, als wären hier mehrere EP's versammelt, schwere Kost für Eingängige. Neben einer Akustik nah am Begräbnismarsch fungieren choralähnliche Gesänge, die mit Gitarrenstreifen aus der Ära Postrock gekreuzt werden, auf das bald der Song aus dem Boden steigt und sanft aber bestimmt auf einen einschlägt. Von allen Seiten. Wieder und wieder auch die sich türmenden Riesengitarrenwände, die wie Wellenbrecher letztendlich doch herniederstürzen.
Keiner aber muss befürchten, hier gelangweilt zu werden, MINSK schreiten würdevoll und misstrauisch neben unserem Zeitgeschehen und können in schwachen und verzweifelten Stunden die ein oder andere Träne erwärmen. Man sollte sich nicht wehren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben