MIRROR OF DECEPTION - A Smouldering Fire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Mirror Of Deception
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cyclone Empire (Soulfood Music)
- Release:
- 15.10.2010
- Isle Of Horror
- The Riven Tree
- Heroes Of The Atom Age
- Bellwethers In The Mist
- Unforseen
- December
- Lauernder Schmerz
- Walking Through The Clouds
- Leguano
- Sojourner
- The Flood And The Horses
- Voyage Obscure
Schwaben-Doom der Sonderklasse!
Der Schwaben-Doom von unseren Helden namens MIRROR OF DECEPTION ist immer eine spannende Angelegenheit, weil die Jungs um Gitarrist Jochen Fopp zumeist mit abwechslungsreichen Kompositionen um die Ecke kommen, die auf der einen Seite zwar typische Merkmale beinhalten, aber gern auch mal kleine Überraschungen parat halten. So halte ich leicht erregt meine Ohren in 'A Smouldering Fire' und kann nach etlichen Durchläufen folgendes zum Monitor bringen. "Zu Papier bringen" ist als Floskel ja nicht mehr zeitgemäß.
Dem Quartett ist es erneut meisterlich gelungen eine aufregende Doomscheibe einzuspielen, die keine Langeweile aufkommen lässt. Ganz im Gegenteil, denn einige Nummern entfalten erst mit zunehmender Spielzeit ihre komplette Klasse. Das mag der eine oder andere nun wie ein "schön hören" auslegen, ist aber eine Verdrehung der Tatsachen. Klar, wenn man auf stumpfen Hauruck-Metal steht, den man spätestens beim zweiten Anhören mit eingestöpselter Luftgitarre am imaginären Gurt, lauthals mitgröhlen kann, dann kann es sein, dass Musik, wie sie hier geboten wird, nicht auf Gegenliebe stößt. Ich bin auch gerne mal für simpel gestrickte Kompositionen, komme aber immer wieder zu dem Ergebnis, dass sich diese in der Regel schnell abnutzt. Und genau dies geschieht hier eben nicht.
Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen: Es gibt auf dem Album leicht verschachtelte Nummern, wie das beinahe verträumte 'Unforeseen', bei welchem ich mich an WHILE HEAVEN WEPT erinnert fühle und es gibt düstere, teils etwas psychedelisch anmutende Düsterwalzen, wie den hackenden Opener 'Isle Of Horror'. Dazwischen gibt es Frühlingsdoom der Sorte 'The Riven Tree' und mystisch-episches vom Schlage 'The Flood And The Horses'. Trotz dieser Bandbreite erkennt man immer sofort, welche Band hier musiziert, da man sich einen eigenen Stil innerhalb dieses angeblich so begrenzten Subgenres erschaffen hat. Dazu kommt mit 'Lauernder Schmerz' ein oberamtlicher Hit in Deutsch, der am Ende des Jahres sicherlich auf meinem persönlichen Treppchen stehen wird.
Insgesamt ein erneut hervorragendes Album, welches den kultigen Status der sympathischen Band nicht nur unterstreicht, sondern hoffentlich dazu führen wird, dass auch aufgeschlossene Nicht-Doomer hier ein paar Testhörgänge vornehmen werden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae