MIRZADEH - The Creatures Of Loviatar
Mehr über Mirzadeh
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Kalmisto Production/Firebox
- Release:
- 16.06.2006
- Whispers From Filthy Womb
- Precious Death
- Viper Of The Frozen Ground
- Witness Of Moonlight Misery
- Louhi's Legacy
- Fullmoon Dream
- Kalman Kevät
- Tuonelan Lasten Tanssi
- Melancholy
- Kalmisto
Kollege Oliver hat an anderer Stelle jüngst für die Abschaffung der Intro-Unart plädiert, und auch MIRZADEH aus dem "gefrorenen Land von Finnland" (töfte Definition!) sind ein weiteres Negativ-Beispiel dafür, wie man durch einleitendes, völlig banales Keyboard-Geklimper jegliches Interesse an einem Album im Keim ersticken kann. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass ihr offizielles Debüt "The Creatures Of Loviatar" durch ein genauso unoriginelles Outro beendet wird - beide natürlich ohne Punkt und Komma ein- und/oder ausgefadet - und es somit insgesamt auf vier verschenkte Minuten Spielzeit bringt.
Außerdem frage ich mich, in welchem hinterwäldlerischen, natürlich eingefrorenen Landstrich die fünf schwarz-weiß-geschminkten Herren mit den evil Pseudonymen Mirox (Gesang/Gitarre), Shagul (Gitarre), Fafner (Schlagzeug), Lues (Bass) und Exitus (Keyboards) gelernt haben, dass ihre total einzigartige Musik in die Schublade "Melodic Metal mit Texten über die alte finnische Welt" passt. Bei den Texten bin ich mir noch nicht mal sicher (ich verstehe Grunz-/Keif-Gesänge so schlecht), aber "Dark Metal mit leichter Schwarzwurzel-Schlagseite" trifft's doch schon eher. Und das "einzigartig" wollen wir mal ganz schnell wieder dahin stecken, wo es derzeit noch hingehört - in die Mülltonne nämlich. Die Verbindung aus einem genretypisch krächzenden Sänger, sägenden und manchmal auch harmonischen Gitarren, knietief-plüschigen Keyboard-Teppichen sowie dezenten Pagan-Metal-Elemente (wegen der alten finnischen Helden vermutlich) haben MIRZADEH ja nicht gerade erfunden.
Aber auch zwischen den nervigen In- und Outros plätschert "The Creatures Of Loviatar" so erschreckend banal vor sich hin, dass ich noch nicht mal sagen könnte, welchen der acht "richtigen" Songs ich besonders langweilig finde. 'Precious Death' gibt sich etwas rhythmischer, in 'Viper Of The Frozen Ground' wird für einige Sekunden sogar dem Doublebass gefrönt, das mutmaßlich epische 'Witness Of Moonlight Mystery' schippert dank ausgiebigem Tasteninstrument-Einsatz nur haarscharf an der Pop-Klippe vorbei, 'Louhi's Legacy' probiert es mit einer Mischung aus pseudo-böse und fröhlichem Mitschunkel-Faktor, 'Fullmoon Dream' hat eine nettes, aber nicht richtig zu Ende gedachtes folkiges Gitarren-Thema, 'Kalman Kevät' bedient sich streckenweise bei eher melo-schwarzmetallischen Zutaten, 'Tuonelan Lasten Tanssi' verbreitet unterschwellig ein Anfang-der-90er-Disco-Feeling, und 'Melancholy' hat durch seine monotone Keyboard-Melodie eine äußerst einlullende Wirkung.
Da ich nun aber nicht gerade die größte Fachfrau dieses Genres bin, empfehle ich dringend, bei Mikseri.net vorbeizusurfen und sich anhand der dort zum Download hinterlegten Songs (die daher auch als Anspieltipps herhalten müssen) ein eigenes Bild zu machen. Vielleicht gefällt es ja doch dem einen oder anderen.
- Redakteur:
- Elke Huber