MISERIA - Tale Neverending (EP)
Mehr über Miseria
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Eigenproduktion / Firebox
- Release:
- 03.10.2007
- Tale Neverending
- Circle Of Misfortune
- The Burden I Bear
Den Finnen von MISERIA geht es wie vielen Bands, die sich im Melodic-Metal-Genre tummeln. Ihre Musik klingt nicht schlecht und an der Produktionsqualität gibt es nichts zu kritisieren, nur ähnelt ihr Sound zu sehr dem anderer Bands, um sich erfolgreich von der Konkurrenz abheben zu können. Und in diesem Bereich gibt es nun mal sehr viele Vertreter, die auch keinen schlechten Sound anbieten. Vergleiche mit NIGHTWISH schmeicheln zwar auf der einen Seite dem Band-Ego, bergen auf der anderen Seite die Gefahr, immer nur im Schatten der Konkurrenz zu stehen, wenn einem die nötige Identität fehlt.
'Tale Neverending' beginnt recht verheißungsvoll mit Drums, die ordentlich Druck machen und einen orchestralen Sound, eben ganz im Zeichen von NIGHTWISH. Der weibliche Gesang kommt gut zur Geltung und ist sehr sauber. Den kurzen männlichen Gesangspart hätte man sich sparen können, denn er kann sich an der Stelle weder in den Sound einfügen noch das Ganze etwas auflockern. Über weite Strecken wird das schnelle Tempo gehalten und avanciert damit zum dynamischsten Stück der Single.
Etwas weniger bombastisch geht es bei 'Circle Of Misfortune' zu. Über weite Strecken gibt es hier einen klaren und etwas tiefen männlichen Gesang, der ziemlich emotionslos wirkt. Bei den Duetten mit der weiblichen Stimme arbeitet der Sänger mit Growls. Das verleiht dem Ganzen ein deutlich besseres Gesicht, schafft zudem eine gegensätzliche Stimmung und sollte zukünftig unbedingt stärker genutzt werden. Zwischen den Strophen beziehungsweise den Refrains wird das Tempo ab und an gesteigert, so dass immer wieder Schwung in die Sache hinein kommt und alles recht kurzweilig ist.
Mit typischen und auch etwas nervenden Keyboardklängen beginnt 'The Burden I Bear', so dass man am liebsten gleich die Stopp-Taste vom CD-Player betätigen würde. Das wäre in diesem Fall aber falsch, denn der Klimperkasten verschwindet dann fast ganz aus dem Song, und es wird auf eine solide Mischung aus Drums und Gitarren zurückgegriffen, die in dieser Art wesentlich mehr genutzt werden sollte. Der Gesang wird allein vom Sänger bestritten und kommt viel besser zum Ausdruck als bei den vorangegangen Stücken, wobei auf Growls verzichtet wird. Das letzte Drittel ist ein sehr gut gemachter Instrumental-Teil, der gegen Ende immer ruhiger wird, wobei dann ein paar Folk-Elemente eingebaut werden. Das verleiht dem Stück noch einen besonderen Touch.
Auf der Single zeigen MISERIA, dass sie ihr Handwerk verstehen, nur fehlen den Songs noch ein paar mehr zündende Innovationen. Sollten die sich in der Zukunft einstellen, dürfte es ihnen leicht fallen, ihre Identität besser nach außen tragen zu können. Derzeit sind sie leider nur eine Band von vielen, was recht Schade ist, denn die musikalische Umsetzung haben sie ziemlich gut gemeistert.
Anspieltipp: Circle Of Missfortune
- Redakteur:
- Swen Reuter