MIST, THE (BRA) - The Dark Side Of The Soul
Mehr über Mist, The (BRA)
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Alma Mater Records
- Release:
- 07.11.2025
- The Curse Of Life
- (Embryo) - Anatomy Of The Soul
- (Cuore) - The Dark Side Of The Soul
- (Brain) - Geppetto's Song
- (Liver) - Killing My Imaginary Friends
- (Lungs) - Death Is Alive Inside Me
- (Face) - Name + Number= Namber
- (Bones) - Lesson Lived, Lesson Learned
- (Death) - Return To Sender
Comeback nach 30 Jahren!
So kann's gehen: Während einige zeitgleich gegründete Combos aus dem brasilianischen Thrash-Metal-Underground über die Jahre entweder kommerziell sehr erfolgreich waren oder zumindest einen gewissen Kultstatus erlangt haben, mussten die Herren von THE MIST recht schnell in die Röhre schauen. Mitte der 90er war das gemeinsame Bandabenteuer eigentlich schon wieder zu Ende, weil man im Dunstkreis der Cavalera-Brüder stets das Nachsehen hatte, mangels ordentlichem Plattendeal und Vertrieb aber auch gar nicht wirklich die Chance bekam, auf der hiesigen Seite des großen Teichs richtig durchzustarten.
Als sich die Band schließlich vor drei Jahren reformierte und mit "The Circle Of The Crow" eine neue EP veröffentlichte, nahmen davon auch nicht sonderlich viele Old-School-Thrasher Notiz, und es steht zu befürchten, dass sich dies mit dem Release des offizielen Comeback-Albums auch nicht ändern wird: Drei Dekaden nach "Gottverlassen" serviert die Truppe zwar ein ordentliches Brett, auf dem das traditionelle Einmaleins des Genres zwar bestens repräsentiert wird, allerdings haben sich die Brasilianer mit der Zeit ein ganzes Stück von ihren Wurzeln entfernt und wählen für "The Dark Side Of The Soul" einen moderneren Ansatz, der zwar grundlegend gefällt, mit dem sich die Truppe aber weitestgehend dem Konsens anschließt und eigentlich auch nur ein weiteres Album unter vielen herausgibt - wenn auch ein durchweg gutes.
Der Zahn der Zeit nagt jedenfalls nicht an der nahezu rundum neu besetzten Combo. Die Riffs packen den Rasierer aus, und auch die Vocals sind absolut auf der Höhe. Einziges Problem: So wie THE MIST anno 2025 klingen so viele gleichgeartete Bands ebenfalls, und auch wenn man den Südamerikanern attestieren kann, auf ihrer neuen Scheibe einen guten Job gemacht zu haben, bringen sie keine Argumente, die den Griff zu ausgerechnet dieser Platte erklären. Es mag vielleicht ungerecht klingen, dass die Herren letzten Endes Opfer des Massenangebots im aggressiven Thrash werden, obschon sie wirklich gute Arbeit leisten, aber wenn der Random-Griff in die Thrash-Abteilung im gleichen Kontext auch eine genauso überzeugende andere Band hervorbringt, ist das kein Zeichen mangelnden Respekts, sondern einfach ein Statement für das aktuelle Überangebot. Man macht mit "The Dark Side Of The Soul" beileibe nichts verkehrt, man holt sich aber eben auch nicht das unverzichtbare Werk einer Legende ins Haus.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


