MISTUR - In Memoriam
Mehr über Mistur
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dark Essence Records /Soulfood
- Release:
- 13.05.2016
- Downfall
- Distant Peaks
- Firstborn Son
- Matriarch's Lament
- The Sight
- Tears of Rememberance
Das Erbe Valfars lebt weiter
Der Sogndal Metal WINDIRs ist sicherlich einer der krönenden Momente des norwegischen Black Metal. Nach dem Tode des WINDIR-Oberhauptes Valfar wurde das Erbe personell und stilistisch vor allem von COR SCORPII weitergetragen, dem sich 2009 mit ihrem Debüt "Attende" auch MISTUR anschloss. Mit "In Memoriam" liegt nun nach langer Zeit ein gelungenes Zweitwerk vor.
Kein potentieller Hörer sollte sich von der Überlänge aller Songs abschrecken lassen, denn die Norweger schaffen es fabelhaft, Abwechslung mittels der unterschiedlichsten Register zu erschaffen. Da wird das Tempo gewechselt, der neue Sänger Oliver Oien hat ein beeindruckendes und beeindruckend vielseitiges Schreiorgan, unterstützt durch die bekannten "klaren" Chöre, Doublebass und Blastbeat-Passagen wechseln sich ab, sind aber bei weitem nicht der einzige Äußerungsmodus, indem das Schlagzeugspiel des Neuzugangs Tomas Myklebust stattfindet. Auch Laut und Leise kommen beide zu ihrem Recht, letzteres in Form von schönen Klavierinterludien und sogar Hammond-Klängen. Und gerade, wenn dann doch mal etwas anderes geboten werden sollte, werden in 'Firstborn Son' Stakkato-Riffs und Black'n'Roll mit den bekannten elegischen Breitwandblasts gepaart. Elegisch sind die deswegen, weil man sich des Sogndal-Stils getreu stets seiner melodischen Seiten besinnt und dies mal versteckter, mal mehr im Vordergrund ausspielt. Dabei entstehen wunderbar ausufernde Instrumentalpassagen und Gitarrensoli (s. 'Tears Of Remembrance' oder das extrem heroische 'Matriarch's Lament'), wobei sich die mehrstimmigen Leadgitarren hier wesentlich mehr zurückhalten, als bei COR SCORPII.
Gut, irgendwann ist es des Ausufernden dann doch genug, wie z.B. bei dem ziemlich überflüssigen Ende von 'The Sight'. Davon mal abgesehen liefert MISTUR mit "In Memoriam" ein stimmungsvoll-atmosphärisches Album mit Allerlei zu entdecken ab, welches sich insbesondere Freunde der Referenz-Bands sicherlich bedenkenlos ins Regal stellen können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer