MISTWEAVER - Tales From The Grave
Mehr über Mistweaver
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Lugga Music
- Release:
- 30.05.2010
- Fairytale
- Sons Of Darkness
- Into The Realms Of The Dead
- Siren Of The Hellish Seas
- Voices From The Grave
- The Pestilence
- Smell Of Death
- May God Deliver Death
- Through The Gate Of Timeless Departure
- Another Endless Night
- A New Vision Of The Apocalypse
- 666-The Call
- A Madman' s Epitaph
Atmosphärischer Melodic Death aus Spanien!
Die Spanier MISTWEAVER agieren schon seit anno 1997. Mit ihrem vierten Output "Tales From The Grave" ist ihnen ein atmosphärisches, dunkles Death Metal-Album gelungen, kühles Geschredder ist hier Fehlanzeige. Während deutlich latente Melodic Death-Einwürfe dominieren, werden die Keys als Klangteppich in Form von Flächensounds eingesetzt. Die Stimmlage Raúl Weavers erinnert in ihrer Monotonie wie in ihrer Genialität an AMON AMARTHs Johan Hegg.
Das Intro 'Fairytale' bereitet auf die folgende Grabesstimmung gut vor, ist nach meinem Gusto aber mit einer Länge von über zwei Minuten zu lang geraten. Das Hauptthema wird in 'Sons Of Darkness' verzerrt aufgenommen. Der Track besticht durch einen unkonventionellen Aufbau und markante Double Bass-Passagen.
'Sirens Of The Hellish Sea' sticht erstmals mit betörendem Chorus aus der dunklen Masse hervor. Neben 'Pestilence' einer der stärksten Songs. Dieser shreddert ordentlich aus den Boxen, wird abgelöst von einem finsteren Midtempo-Part, schlägt dann wieder nach oben aus, um mit Akustikgitarren in die letzten solierten Takte überzuleiten.
Hinter 'Smell Of Death' verbirgt sich ein langes, von Streichern untermaltes Akustikintro, bevor ein rasantes Riff einsetzt. Was nun folgt ist eine repräsentative Melodic-Death-Nummer - nichts Neues, aber immer wieder nett zu hören.
Holla! Jetzt wird über den Tellerrand geschaut: 'Another Endless Night' wird umrahmt von Mija Anderson an den Vocals und erfährt dadurch einen Folk-Charakter, fast schon Country-Einschläge. Im Zentrum darf aber natürlich gebolzt werden. Die triolischen Pattern ballern jedoch nicht alles zu, sondern lassen Raum zum Atmen. Hier überraschen MISTWEAVER, aber sehr gekonnt! Ein absoluter Höhepunkt, hier könnte eigentlich Schluss sein.
Als wandlungsfähig gestaltet sich 'A New Vision Of The Apocalypse'. Relativ nichts aussagend beginnend, wird nach zweieinhalb Minuten ein Flitzefinger-Riff vom Stapel gelassen und rettet den Track wieder in Richtung Melodic Death. Auch '666-The Call' erfährt wundersame Wandlungen, doch hier hapert's am Songwriting: Patchwork-Songs konnten mich noch nie überzeugen.
"Tales From The Grave" wird konzeptionell überzeugend durch die düstere Atmosphäre des Silberlings transportiert. Aber außer besagten Ausreißern scheitern viele Tracks an der Hürde der Beliebigkeit und wirken arg austauschbar, dafür haben es MISTWEAVER mit 13 Tracks zu gut gemeint.
Wer sich daran aber nicht stört und z.B. DEMONOIDs "Riders Of The Apocalypse"(2004) etwas abgewinnen konnte, sowie anderen Vetretern des melodischen Gebolzes nicht den Rücken kehrt, sollte auch hier unbedingt Reinhören!
Anspieltipps: Siren Of The Hellish Seas, The Pestilence, Another Endless Night
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke