MNEMIC - The Audio Injected Soul (Re-Release)
Mehr über Mnemic
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Mind Productions
- The Audio Injection
- Dreamstate Emergency
- Door 2.12
- Illuminate
- Deathbox
- Sane vs. Normal
- Jack Vegas
- Mindsaver
- Overdose In The Hall Of Fame
- The Silveer Drop
- Wild Boys
Der zweite Nackenschlag der Modern-Metal-Brachialos
Nachdem MNEMIC anno 2003 das Debüt "Mechanical Spin Phenomena" veröffentlicht hatte, war eigentlich zu erwarten, dass die Band den Kurs des Erstlings konsequent weiterverfolgen würde - schließlich war die Resonanz seinerzeit überragend. Doch "The Audio Injected Soul" dachte erst gar nicht daran, die FEAR FACTORY-Schiene mit ihren melodischen Nebenschauplätzen weiter zu pflegen. Stattdessen präsentierte sich MNEMIC auf dem Nachfolger wesentlich brachialer und gleichzeitig weniger einprägsam. Die Arrangements wurden komplexer, die Grooves setzten noch mehr auf das dicke Pfund, und die Vorlieben für Acts wie MESHUGGAH wurden noch einmal erheblich ausgebaut. Die Folge: "The Audio Injected Soul" fiel bei einigen Fans des Vorgängers durch, weil die Easy-Listening-Komponente, sollte sie überhaupt in ausgeprägter Form vorhanden gewesen sein, weitestgehend aus dem Sound verbannt wurde.
Eine Dekade später mag man die Truppe dafür loben, nicht das Offensichtliche getan zu haben und dem kreativen Instinkt gefolgt zu sein. Das Material von "The Audio Injected Soul" mag zwar phasenweise sehr sperrig sein, zeigt aber eine deutliche Entwicklung gen Eigenständigkeit, die den Herreschaften später noch mehrfach den Kragen kosten sollte. Plötzlich waren die Schemata verschwunden, die "Mechanical Spin Phenomena" noch zu einem fast schon planmäßigen Triumphzug machten; mit einem Mal gab es keine inszenierten Explosionen in den Refrains mehr, sondern viel mehr progressiv eingeleitete Überraschungsmomente, die nicht zwingend in einem Chorus enden mussten, den man schon beim nächsten Anlauf mitträllern konnte.
Die reine Kunstfertigkeit hatte aber nicht nur in kommerzieller Hinsicht ihren Preis, denn zugegeben: Auf ganzer Linie überzeugt "The Audio Injected Soul" bei all den hinzugewonnenen Nuancen nämlich nicht. Gerade im ersten Albumdrittel haben sich einige Stinker versammelt, die nicht nur den Einstieg erschweren, sondern auch später nicht so recht zünden. Dafür gibt es mit 'Mindsaver', 'Jack Vegas' und 'The Silver Drop' jedoch im hinteren Abteil einige echte Highlights, in denen der kompositorische Fortschritt genauestens dokumentiert ist - und die nachher auch rechtfertigen, warum man der zweiten MNEMIC-Scheibe eine bedenkenlose Investitionsempfehlung aussprechen kann.
Ebenso wie das Debüt ist die Scheibe nun via Metal Mind neu aufgelegt worden und sollte von Neulingen ebenso auf den Einkaufszettel gesetzt werden wie das vorangegangene Werk!
Anspieltipps: Deathbox, Jack Vegas, The Silver Drop
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes