MOB RULES - Radical Peace
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Mob Rules
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 13.11.2009
- Children Of The Flames
- Trial By Fire
- Warchild
- Astral Hand
- The Oswald Fire
- Waiting For The Sun
- The Glance Of Fame
Überraschender Quantensprung der Deutschen vom gehobenen Mittelmaß in die erste Liga.
Mit ihrem mittlerweile sechsten Album machen MOB RULES eigentlich Nichts anders als auf ihren vorherigen Album – einzig und allein Alles besser. Die sechs Niedersachsen spielen natürlich weiterhin ihren leicht als deutsch erkennbaren Power Metal mit viel Melodie und Dramatik, für den sie bekannt sind. Zu erwarten war auch gewesen, dass sich Klaus Dirks, seines Zeichens Sänger der Wilhelmshavener, nochmal würde steigern können, hat er doch bislang jedesmal noch den Vorgänger in den Schatten stellen können.
Was aber nicht zu erwarten gewesen war, ist die Steigerung im Songwriting. Was sogar auf dem starken "Etholution A.D." noch einfach guter Power Metal war, wie ihn zahlreiche andere Bands ebenfalls produzieren, hat jetzt den entscheidenden Kniff bekommen. Dabei sind die Tracks erstmal gar nicht so eingängig, sondern brauchen schon mehrere Anläufe, um richtig zu gefallen, obwohl natürlich die hymnenartigen Chöre schnell ins Ohr gehen. Aber nach einigen Durchläufen gibt es tatsächlich keinen Ausfall auf dem Album, sondern einfach über 50 Minuten nahezu perfekt gespielten hymnischen, melodischen Metal mit Breitwandkeyboards. Hört euch mal den Opener, das düstere 'Children Of The Flames' an, das sind die neuen MOB RULES.
Was dann dem guten Material die Krone aufsetzt, ist der Achtzehnminüter 'The Oswald File'. Ich liebe die epischen, langen Kompositionen, die oft das Highlight eines Albums sind. MOB RULES sind da keine Ausnahme, sie haben es geschafft, den sicher bislang besten Song in der Bandgeschichte zu komponieren. Wie der Name schon andeutet geht es um die Ermordung Kennedys. Es wechseln sich Power und atmosphärische Teile ab, die Gitarre spielt den Ball zum Piano und bekommt einen Steilpass zurück. Ganz stark!
Die einzige Kritik an dem Album ist die Nähe zu EDGUY, die beispielsweise im 'The Astral Hand' übermächtig durchscheint. Außerdem sind dieser Song und 'Warchild' ein bisschen zu lang geraten, was besonders auffällt, weil die beiden direkt vor dem Longtrack stehen und dessen Dramatik nicht annähernd aufweisen können. Ansonsten regiert klassischer Metal, irgendwo zwischen IRON MAIDEN, DIO, EDGUY und – tja, was, wer hat denn solche Keyboards? STRATOVARIUS? Oder MALMSTEEN, halt ohne Frickelorgie. Ich bin beeindruckt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger