MöTLEY CRüE - The End
Mehr über Mötley Crüe
- Genre:
- Hair Metal
- Label:
- Eagle Vision / Edel
- Release:
- 04.11.2016
- Intro
- Girls, Girls, Girls
- Wild Side
- Primal Scream
- Same Ol' Situation (S.O.S.)
- Don't Go Away Mad (Just Go Away)
- Rock'n'Roll Part II / Smokin' In The Boys Room
- Looks That Kill
- Motherfucker Of The Year
- In The Beginning / Shout At The Devil
- Louder Than Hell
- Drum Solo
- Guitar Solo
- Saints Of Los Angeles
- Live Wire
- T.N.T. (Terror N' Tinseltown) / Dr. Feelgood
- Kickstart My Heart
- Home Sweet Home
- My Way (Outro)
Umfassende Nachlese zum Abschied von der Bühne.
Kaum zu glauben, aber mittlerweile ist schon mehr als ein Jahr vergangen, seit die Hair-Metal-Könige MÖTLEY CRÜE mit einer finalen Show in Los Angeles ihre Bühnen-Karriere ad acta gelegt haben. Doch für alle Fans, die es weder zu einer der letzten Shows der Rocker hier in Deutschland, noch zum Abschlusskonzert ins Staples Center geschafft haben, gibt es jetzt zumindestens die Möglichkeit die letzten gemeinsamen Momente von Mick Mars, Tommy Lee, Vince Neil und Nikki Sixx im Heimkino zu erleben. Unter dem passenden Titel "The End" ist das letzte Konzert der Truppe nämlich ab sofort auf DVD, Blu-ray oder als CD im Handel erhältlich.
Den Vieren muss man dabei lassen, dass sie wissen, wie sich eine Band mit einer bombastischen Show von der Welt verabschiedet. So brennt bereits ab dem eröffnenden Gassenhauer 'Girls, Girls, Girls' die Luft im Staples Center die Luft, was sich dank feiner Bildqualität, sowie einer überzeugenden und druckvollen Sound-Produktion auch problemlos ins heimische Wohnzimmer überträgt. Diese Anspielung auf die brennende Luft ist dabei keine reine Floskel, denn neben einem pompösen Bühnenaufbau hat das Quartett auch jede Menge Pyrotechnik dabei und setzt mit dieser auch gerne mal die halbe Bühne oder das von der Decke baumelnde Mikrofon von Nikki Sixx kontrolliert in Flammen. Das größte Spielzeug hat aber natürlich auch dieses mal wieder Tommy Lee in Form des Cruecifly mitgebracht. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Achterbahn, auf der Lee während des Drum-Solos teilweise kopfüber quer durch die Halle getragen wird. Ärgerlich ist natürlich, dass diese wahnwitzige Konstruktion ausgerechnet bei der finalen Show schlapp macht und Tommy Lee erst einmal von einigen Technikern aus einer misslichen Lage über den Köpfen der Zuschauer gerettet werden muss. Schlussendlich nimmt der Drummer es aber mit Humor, Mick Mars überbrückt die Pause mit einem feinen Gitarren-Solo und die Show kann nach einer kurzen Unterbrechnung weitergehen.
Musikalisch setzt der Vierer zum Abschied wenig überraschend auf ein Greatest-Hits-Programm, bei dem vor allem die legendären Alben der Achtziger im Vordergrund stehen. 'Dr. Feelgood', 'Shout At The Devil', 'Kickstart My Heart', 'Wild Side' und 'Same Ol' Situation', bei der Songauswahl dürfte für jeden Fan von rockenden Gitarren und schmissigen Hooklines etwas dabei sein. Angesichts der musikalischen Darbietung der Amerikaner darf man sich da auch gerne fragen, warum die Jungs überhaupt einen Abschied von der Bühne für nötig gehalten haben. Immerhin sind Tommy Lee und Nikki Sixx noch immer eine solide Rhythmusgruppe, während Mick Mars seiner Gitarre wieder einmal die feinsten Riffs und Soli entlockt, ohne je auch nur eine Note zu verpassen. Einzig Vince Neil kämpft wie fast schon üblich ein wenig mit seiner Stimme und kommt bei weitem nicht an seine Glanzzeiten heran, auch wenn die hier verewigte Performance des Fronters deutlich besser ist, als das was er teilweise auf den letzten Touren geboten hat.
Alles in allem ist "The End" damit eine rundum gelungene Nachlese zur finalen Show einer der wohl bedeutendsten Hair-Metal-Bands aller Zeiten geworden, die in Sachen Bild und Ton keinerlei Wünsche offen lässt. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs ihrem Versprechen treu bleiben und sich nicht in ein paar Jahren auf eine Reunion einlassen. So haben sie die große Bühne nämlich mit einem Knall und vor allem mehr als standesgemäß verlassen, was sicher nicht jede Combo des Genres von sich behaupten kann.
- Redakteur:
- Tobias Dahs